DIY Wasserfeste Ölfarbe

Wenn du dir eine Ölfarbe auf natürlicher Basis herstellen willst, dann bist du hier genau richtig. Bereits die Menschen in der Steinzeit verwendeten Farben für Höhlenmalereien. Auch heute sind Farben aus unserem täglichen Leben nicht wegzudenken. Egal ob auf Gemälden, in Büchern oder auf Fotos – Farben sind überall.

Hinweis: In diesem Projekt stellst du dir deine eigene Farbe her. Da du zur Herstellung Quark verwendest, ist deine Farbe nur begrenzt haltbar. Stelle sie, nachdem du sie nicht mehr benötigst, in den Kühlschrank. Dort hält sie sich für 5 bis 7 Tage. Leinöl eignet sich sehr gut zu Herstellung deiner Quarkfarbe. Es geht aber auch mit Distel- oder Sonnenblumenöl. Die hier aufgeführten Mengen sind für eine Farbe, willst du dir mehrere Farben herstellen, dann verdopple, verdreifache etc. die benötigten Zutaten.

So geht's:

1. Schneide von der Kreide, je nach Dicke, ein 1 bis 2 cm langes Stück ab.
2. Gib dein Kreidestück in den Zipper-Beutel. Verschließe ihn anschließend gut.
3. Zerkleinere nun dein Kreidestück mit dem Nudelholz oder dem Fleischklopfer. Wenn du auf einem empfindlichen Untergrund arbeitest, dann kannst du deinen Kreidebeutel zum Schutz des Untergrundes vor dem Zerkleinern in ein Handtuch einschlagen.
4. Deine Kreide ist fertig, wenn du sie zu einem feinen Pulver zermahlen hast. Stelle sie vorerst beiseite.
5. Gib einen Esslöffel Quark in ein Schälchen.
6. Gib einen Teelöffel Leinöl zum Quark dazu. Wenn du magst kannst du beides schon jetzt verrühren.
7. Je nach gewünschter Farbintensität kannst du nun mind. einen halben Teelöffel Kreide zu deinem Leinöl-Quark geben. Wir haben für ein Pastellblau einen Teelöffel Kreide zugegeben.
8. Verrühre alles gut miteinander. Deine Farbe ist nun fertig und du kannst sie ausprobieren.
9. Fülle die übrig gebliebene Farbe in ein Gefäß zur Aufbewahrung. Stelle sie in den Kühlschrank, so ist sie länger haltbar.

Sicher hast du bemerkt, das im Vergleich zu deinem Ausgangsprodukt Quark die entstandene Quark-Farbmasse, je nach Menge der zugegebenen Kreide, dicker geworden ist.

Deine in diesem Projekt hergestellt Farbe gehört zu den Emulsionen. Emulsionen sind einfach gesagt Gemische aus nicht miteinander mischbaren Substanzen. Das sie doch „zusammenhalten“, ist auf die Emulgatoren zurückzuführen. Du kannst sie dir wie eine Art Brücke vorstellen, die in der Lage sind, die beiden nicht mischbaren Moleküle miteinander zu verbinden. Bei deiner Farbe handelt es sich um eine Öl-in-Wasser Emulsion. Das bedeutet nichts Anderes, als das die Öltröpfchen in deiner Farbe im wässrigen Anteil fein verteilt sind.

Farben, die zu den Öl-in-Wasser Emulsionen gehören, werden auch als Temperafarben bezeichnet. Das verwendete Leinöl bewirkt eine verbesserte Anhaftung sowie einen Spannungsausgleich beim "Auftrocknen". Als Emulgator dient das im Quark enthaltenem Casein. Geeignete Emulgatoren für Temperafarben findest du auch noch im Eigelb, das Lecethin, oder im Gummi arabicum (dem Gummi aus Pflanzensaft), die Arabinsäure. Folglich ist die in deinem Projekt hergestellte Farbe eine Caseintemperafarbe.

In deiner Farbe ist neben Quark und Öl aber auch noch Kreidepulver enthalten. Das fein gemahlene Pulver liegt gleichmäßig verteilt vor. Durch den in der Kreide enthaltenen Kalk oder Gips wird die Farbe verdickt. Somit bekommt sie eine bessere Streichfähigkeit.