Anuschka

Wirtschaftsingenieurwesen

Porträt Anuschka

Anuschka hat ihren Bachelor in Wirtschaftsingenieurwesen an einer Dualen Hochschule gemacht. Im 3-Monats-Wechsel war sie an der Uni oder hatte Praxisphasen in ihrem Ausbildungsunternehmen. Nach ein paar Jahren Berufserfahrung als Applikationsingenieurin hat sie noch einen Master in Wirtschaftsingenieurwesen in München gemacht. Aktuell ist sie als Produktmanagerin in einem Maschinenbauunternehmen tätig.

Was hat Sie dazu bewogen, dieses Studium zu realisieren? Haben Sie erst eine andere Richtung eingeschlagen?

In der Schule sind mir Mathe und andere Naturwissenschaften immer relativ leichtgefallen. Ich fand aber auch Sprachen und Wirtschaft interessant. Kurzum ich konnte mir nie vorstellen, mich auf nur eine Richtung festzulegen und dachte mir, wenn ich Wirtschaftsingenieurin werde, bin ich möglichst breit aufgestellt. Was sich definitiv auch bewährt hat.

Hatten Sie vor oder während des Studiums bereits praktische Erfahrungen?

Während der Schulzeit habe ich für ein paar Tage ein Praktikum in einem Chemielabor gemacht. Richtige Praxisluft habe ich aber erst während des Dualen Studiums gesammelt. In meiner ersten Praxisphase war ich z.B. in der Ausbildungswerkstatt und habe dort ein technisches Basistraining bekommen. Mit anderen Studierenden und Auszubildenden haben wir einfache Teile auf einer Drehmaschine gefertigt oder elektrische Schaltungen aufgebaut. Im Nachhinein war diese Erfahrung sehr hilfreich, weil ich das erste Mal in meiner Laufbahn den praktischen Bezug zu Technik bekommen habe.

Waren Sie in bestimmte Netzwerke oder Hochschulprogramme integriert und wenn ja, wie wurden Sie durch diese unterstützt?

Nein, während des Studiums überhaupt nicht. Aktuell bin ich Mitglied in der Organisation Female Tech Leaders. Eine in München ansässige Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Frauen in MINT Berufen zu stärken. Der Austausch mit anderen "Technik-Ladies" ist immer wieder sehr inspirierend für mich.

Wo und in welcher Position arbeiten Sie? An welchen Projekten arbeiten Sie zurzeit?

Ich arbeite als Produktmanagerin in einem Maschinenbauunternehmen. Das Unternehmen stellt Maschinen her, die in der Produktion von z.B. Impfstoffen benötigt werden. Nicht nur aktuell ein spannendes Feld! Als Produktmanagerin oder Produktmanager ist man eine "typische" Schnittstelle zwischen den verschiedenen Unternehmensbereichen, wenn es um die Frage geht, welche Produkte weiter- oder neuentwickelt werden sollen.

Wie sieht Ihr typischer Arbeitsalltag aus?

Als "Schnittstelle" hat man immer viel Abstimmungsbedarf mit den einzelnen Bereichen. Ich arbeite eng mit den technischen Bereichen, Vertrieb und Service zusammen. Immer wieder bin ich auch im direkten Kontakt zu Kundinnen und Kunden, um Produktinitiativen abzustimmen oder um unsere Produkte vorzustellen. Mein typischer Arbeitsalltag umfasst vielfältige Tätigkeiten, die sich alle um die Frage drehen, wie man das Produkt-Portfolio optimal gestalten kann. Das kann z.B. die Erstellung von Produktstrategien, Marketing- und Vertriebsunterlagen oder auch die Spezifikation von neuen Features und Produkten sein.

Welche besonderen Vorkenntnisse, Fähigkeiten und Interessen braucht man für Ihren Beruf?

Als Produktmanagerin oder Produktmanager ist man keine klassische Expertin und kein klassischer Experte, die/der sich auf einen speziellen Bereich fokussiert, sondern bildet vielmehr die Schnittstelle zwischen vielen unterschiedlichen Bereichen. Ansprechpartner/innen können z.B. technische Expert/innen, Kund/innen, Vertriebsleiter/innen oder auch das Controlling und der Einkauf sein.  Das erfordert viel Kommunikation und versetzt einen immer wieder in die Rolle der Moderatorin oder des Moderators. Das sollte man mögen. Die Tätigkeit selbst ist sehr vielseitig und hängt immer stark von den Produkten des Unternehmens ab. Im technologischen Umfeld haben viele Produktmanagerinnen und Produktmanager einen technischen Hintergrund.

Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit am meisten?

Es gibt immer wieder neue inhaltliche Themen, in die ich mich einarbeiten muss und ich habe viel mit unterschiedlichen Bereichen im Unternehmen zu tun.  

Wie ist Ihre Erfahrung in einem MINT-Beruf?

Dem Maschinenbau sagt man gerne nach, dass er eine "Männerdomäne" sei. Und ja, stimmt, ich habe viele männliche Kollegen. Das war aber noch nie ein Problem und die Zusammenarbeit hat bisher immer super funktioniert. Gefühlt steigt auch der Anteil an Frauen langsam, aber kontinuierlich, an, was mich sehr freut. Die Jobaussichten und Arbeitsbedingen im Maschinenbau sind gut.

Welche beruflichen Ziele haben Sie?

Aktuell bin ich als Produktmanagerin sehr zufrieden. Hier gibt es für mich noch viel zu lernen und die inhaltlichen Themen entwickeln sich ja stetig weiter.

Welchen Rat würden Sie einer Schülerin mit auf den Weg geben, die überlegt, ob sie ein MINT-Fach studieren soll?

Just do it! Sich bei der Studienwahl nicht von Klischees, sondern den eigenen Interessen leiten lassen. Man muss auch nicht Vorsitzende/r des Computerclubs sein und 10 Jugend forscht Wettbewerbe gewonnen haben, um ein technisches Studium zu schaffen. Technik ist spannend, direkt am Puls der Zeit und eröffnet auch beruflich viele Wege.

In Ihrer Freizeit beschäftigen Sie sich am liebsten mit…

…Volleyball spielen, Klavier üben und ganz vielen anderen Themen.

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