Camelia Maga

Elektrotechnik

Porträt Camelia Maga

Obwohl beide Elternteile Ärzte sind, zog es die gebürtige Rumänin Camelia Rodica zur Mathematik und Physik. Sie war sich schon in der 5. Klasse sicher: ein MINT-Beruf soll es werden!

Was und an welcher Hochschule haben Sie studiert?

Ich habe Elektrotechnik und Informationstechnik an der Universität Stuttgart studiert.

Was hat Sie dazu bewogen, dieses Studium zu realisieren?

Die Begeisterung für Mathematik, Informatik und Technik war für mich ausschlaggebend. Für mich war bereits in der 5. Klasse klar, dass ich etwas in dieser Richtung machen möchte. Aus diesem Grund habe ich sehr zielgerichtet gelernt und jedes Jahr sehr gute Ergebnisse bei den Olympiaden für Mathematik und Physik erreicht. Diese Erfolgserlebnisse waren ein riesiger Motivationsschub. Im Laufe der Jahre hat sich die Entscheidung für einen MINT-Beruf nur noch bestätigt und konkretisiert. Zum Glück haben mich meine Eltern in meiner Entscheidung unterstützt, obwohl sie selbst keine Affinität für Technik haben (sie sind beide Ärzte).

Hatten Sie vor oder während des Studiums bereits praktische Erfahrungen in Form von Nebenjobs, Ferienjobs, Teilnahme am Girls’ Day – Mädchen-Zukunftstag, Praktika, Werkstudentinnentätigkeiten?

Während des Studiums habe ich als Hilfswissenschaftlerin am Institut für Automatisierungs- und Softwaretechnik und am Institut für Theorie der Elektrotechnik gearbeitet. Außerdem habe ich zwei Pflicht-Praktika absolviert, beide bei der Robert Bosch GmbH.

Haben Sie ein Auslandsstudium absolviert? Welche Erfahrungen haben Sie dabei gemacht?

Als gebürtige Rumänin war ich bereits im Ausland, als ich in Stuttgart das Studium der Elektrotechnik und Informationstechnik angefangen habe. Dafür musste ich zuerst meine Eltern überzeugen, dass es eine gute Idee ist, dass ich in Deutschland studiere. Das war für mich die größte Hürde, vor allem aus emotionaler Sicht. Als sie zugestimmt haben, war ich sehr glücklich. Gleichzeitig wurde es mir bewusst, dass ich die Verantwortung für die zügige Abwicklung des Studiums in einem fremden Land alleine tragen muss. Die gute Planung hat sich gelohnt, ich habe das Studium der Elektrotechnik und Informationstechnik nach 10 Semestern erfolgreich abgeschlossen. Das Studium im Ausland und die damit verbundenen Verantwortung haben mich jedoch sehr schnell erwachsen gemacht.

In Ihrer Freizeit beschäftigen Sie sich am liebsten mit…

Autos, Büchern und mit meiner Tochter.

Wo arbeiten Sie?

Bei der Robert Bosch Software Innovations GmbH in der Projektleitung. Ich arbeite auf dem Gebiet Elektromobilität, hauptsächlich auf der Seite der Bereitstellung der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge.

Wie sieht Ihr typischer Arbeitsalltag aus?

Erarbeitung neuer Konzepte, Besprechungen mit Kollegen, Geschäftsleitung oder externen Firmen, Koordination, Planung, Vorträge. Es ist insgesamt ein sehr spannendes Arbeitsumfeld.

Ist es für eine Frau schwieriger in einem eher männerdominierten Berufsfeld zu arbeiten? Welche Erfahrungen haben Sie diesbezüglich gemacht?

Es ist aus meiner Sicht nicht schwieriger als für ein Mann. Man muss sich nur durchsetzen können.

Welche besonderen Vorkenntnisse, Fähigkeiten und Interessen braucht man für dieses Berufsprofil?

Für dieses Berufsprofil ist ein abgeschlossenes Studium der Elektrotechnik vorausgesetzt. Darüber hinaus sind Abstraktionsvermögen, Durchsetzungsfähigkeit und eine systematische Vorgehensweise sehr hilfreich. Aus dem Grund war speziell für diese Position auch eine Promotion verlangt.

Sind Sie in Projekten/Maßnahmen aktiv, die es sich zum Ziel gesetzt haben, junge Menschen für MINT zu begeistern? Wenn ja, wie versuchen Sie, dieses Ziel umzusetzen?

Während meiner vierjährigen Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Automatisierungs- und Softwaretechnik der Universität Stuttgart habe ich Aktionen wie „Girls‘ Day“ und „Probiert die Uni aus!“ durchgeführt. Die Institutsleitung hat den Bedarf schnell erkannt, Mädchen für MINT-Berufe zu begeistern und sich deshalb seit Jahren in dieser Richtung engagiert.

Wie schaffen Sie es, Beruf und Familie zu vereinbaren?

Bosch ist ein sehr familienfreundlicher Arbeitgeber, deshalb war es kein Problem, dass ich bereits im 5. Monat schwanger war, als ich bei Bosch angefangen habe. Ich habe bis 10 Tage vor der Entbindung gearbeitet, danach eine Pause von 12 Wochen gemacht. Nach dieser kurzen Pause bin ich wieder Vollzeit eingestiegen. Die Pause habe ich durch gute Planung und durch Unterstützung der Geschäftsleitung gut überbrückt. Die Betreuung des Babys erfolgt privat mit Hilfe der Schwiegereltern. Von anderen Betreuungsmöglichkeiten war ich sehr enttäuscht: sie waren entweder für 40 Stunden / Woche nicht verfügbar, oder aber so teuer, dass es trotz meiner Vollzeitbeschäftigung nicht realisierbar gewesen wäre. An der Stelle sehe ich noch viel Verbesserungspotenzial.

Welche beruflichen Ziele haben Sie persönlich für Ihre eigene Karriere?

Ich würde gerne innerhalb des Unternehmens zusätzlich zur fachlichen Verantwortung auch Personalverantwortung übernehmen, damit ich meine ganze Begeisterung und mein Know-How in einer leitenden Position einbringen kann.

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