Emmely

Maschinenbau

Porträt Emmely

Emmely studiert Maschinenbau (Master) mit der Vertiefung "Produktentwicklung und Berechnung" an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. An der Mechanik fasziniert sie am meisten, dass technisch reale Systeme in Modelle überführt werden können, die dann mathematisch beschreibbar sind.

Was hat Sie dazu bewogen, dieses Studium zu realisieren?

Schon in der Schule machte mir neben dem Sport- der Mathematikunterricht am meisten Spaß. Physik fand ich auch sehr spannend. 

In den Ferien der elften und zwölften Klasse arbeitete ich in einem Metallbau Unternehmen. Ich fuhr mit auf Baustellen, fertigte Skizzen und Stücklisten an und konnte somit einen kleinen Einblick in den technischen Beruf bekommen. Die Geschäftsführerin hatte Bauingenieurwesen studiert und mir immer wieder gesagt, dass ich ein gutes technisches Verständnis hätte. So entschied ich mich zunächst für das Studium "Sport und Technik" an der OVGU Magdeburg. Nach zwei Semestern wechselte ich dann zum Maschinenbau, da ich meine Kenntnisse in der Technik, speziell in der Mechanik, vertiefen wollte. 

Haben Sie im Vorfeld bereits in der Schule an einem Berufsorientierungstag/Studienorientierungstag teilgenommen?

In der elften Klasse nahm ich an einem viertägigen Workshop für technikinteressierte Mädchen (FemTech) in Berlin teil. Dorthin wurden auch Studentinnen aus MINT-Fächern eingeladen, die uns von ihrem Studium berichteten. Außerdem besuchten wir Unternehmen und auch das Otto-Bock Museum in Berlin. Das faszinierte mich am meisten. Ich konnte mir vorstellen "irgendwas mit Sport, Medizin und Technik" zu studieren.

Bis dato dachte ich immer, dass ich "anders als andere Mädchen bin", aber bei diesem Workshop lernte ich viele gleichgesinnte Mädchen kennen, die auch interessiert an Mathe und Technik waren. Das machte mir Mut, dass ich nicht "anders" bin.

Was fasziniert Sie besonders an Ihrem Studienfach? Für welchen Bereich interessieren Sie sich besonderes und warum?

Zunächst konnte ich mir nicht vorstellen, Maschinenbau zu studieren, merkte im "Sport und Technik" Studium jedoch, dass mir Berechnungen und besonders das Modul Technische Mechanik sehr viel Spaß machen. Darin wollte ich mich vertiefen und wechselte somit zum Maschinenbau. An der Mechanik fasziniert mich, dass man technisch reale Systeme in Modelle überführen kann, die dann mathematisch beschreibbar sind.

Sind Sie in bestimmten Netzwerken oder Studienprogrammen integriert und wenn ja, wie werden Sie durch diese unterstützt?

Ab dem Sommersemester werde ich vom Deutschlandstipendium gefördert, welches einerseits vom Bund, andererseits von Unternehmen getragen wird. Dies bietet neben der finanziellen Unterstützung die Möglichkeit, ein Unternehmen kennenzulernen, aber auch Kontakte zu anderen Stipendiaten zu knüpfen.

Sammeln Sie begleitend zu Ihrem Studium Praxiserfahrungen?

Ab meinem vierten Hochschulsemester habe ich an der Uni als Übungsleiterin oder Tutorin in den Modulen Mathematik, Konstruktionslehre/-elemente und Technische Mechanik gearbeitet. So konnte ich mein Wissen an Andere weitergeben und das Gelernte immer wieder auffrischen. Nach meiner Bachelorarbeit am Institut für Mechanik, in der ich mich mit Fahrrädern beschäftigt habe, kam mein Professor auf mich zu und bot mir eine hilfswissenschaftliche Stelle an. Innerhalb eines Projektes untersuchen wir nun einen Carbonrahmen für ein fahrradähnliches Gefährt.

Haben Sie ein Auslandsstudium absolviert? Welche Erfahrungen haben Sie dabei gemacht?

Ich habe nach der zehnten und nach der zwölften Klasse jeweils ein Jahr in Neuseeland verbracht. Ein Semester wollte ich nicht im Ausland verbringen, da ich oft gehört habe, dass man sich nicht alle Kurse anrechnen lassen kann und das Studium somit verlängert wird. Deshalb entschied ich mich für das RISE Weltweit Programm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Dieses bietet die Möglichkeit eines weltweiten Forschungspraktikums für deutsche Studierende aus den Natur-, Lebens- und Ingenieurwissenschaften. So verbrachte ich während meiner Semesterferien sechs Wochen in Spanien an der "Universidad de Castilla-La Mancha" und beschäftigte mich mit dem 3D-Druck von Keramik. 

Welchen Rat würden Sie einer Schülerin mit auf den Weg geben, die überlegt, ein MINT-Fach zu studieren? 

Probiere dich so viel wie möglich mit Schülerpraktika oder Ferienjobs in den Bereichen, die dich interessieren, aus! 

Sprich mit MINT-Studentinnen und Berufstätigen! 

Und wenn du dir nicht ganz sicher bist, trau dich einfach und fang erstmal an! Falls es nicht das Richtige ist, wird sich daraus etwas Neues ergeben!

In Ihrer Freizeit beschäftigen Sie sich am liebsten mit...

… Sport, insbesondere Fahrrädern, Reisen und ganz viel Humor.

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