Fiona

Softwareentwicklung

Porträt Fiona

Fiona ist aktuell als Junior Business Consultant im Bereich der Softwareentwicklung tätig. Nachdem sie ihren Bachelor in Medienwirtschaft abgeschlossen hatte, entschied sie sich mehr in die IT reinzuschnuppern und studierte im Masterstudiengang International Management and Information Systems an der FH SWF.

Was hat Sie dazu bewogen, dieses Studium zu realisieren? Haben Sie erst eine andere Richtung eingeschlagen?

Zuerst wollte ich etwas Kreatives wie Kostüm- oder Brautmodendesign lernen, dann interessierte ich mich für Projektmanagement. Um das Kreative mit dem Kaufmännischen zu verbinden, studierte ich dann Medienwirtschaft als Kompromiss. Während dieses Studiums verbrachte ich ein Semester in den USA wo ich einen Kurs in "Information Technologies" belegen musste. Obwohl mir jegliche Vorkenntnisse fehlten, um diesen Kurs erfolgreich zu absolvieren, wuchs mein Interesse. Sowohl mein Professor als auch die anderen Studierenden in dem Kurs waren sehr bemüht mich "abzuholen" und mich immer mit in die praktischen Projekte einzubinden. Obwohl ich diesen Kurs letztendlich nicht bestanden habe, habe ich unglaublich viel gelernt und ich entschied mich, generell mal in die IT-Richtung reinzuschnuppern und zu schauen ob das nicht doch etwas für mich sein könnte. Gesagt, getan – und so entschied ich mich für den Masterstudiengang International Management and Information Systems, eine Mischung aus internationalem BWL und ERP Systemen, sowie Datenmanagement.

Haben Sie vor oder während des Studiums bereits praktische Erfahrungen gesammelt?

Ich habe während des Studiums immer gearbeitet, allerdings in komplett verschiedenen Bereichen. Zu den artverwandte Tätigkeiten, die mich tatsächlich auf meinen späteren Job vorbereitet haben, zählen mein Job als studentische Mitarbeiterin am Institut für Reglungstechnik an der FHW SWF in Soest und meine Werksstudentenstelle zur Anfertigung meiner Masterthesis bei einem Datenanalyse Startup.

Während meiner letzten zwei Präsenzsemester meines Masterstudiums fand ich einen Job bei Frau Prof. Hafner, die das Labor für Reglungstechnik im Studienfach Elektrotechnik betreut. Im Rahmen meiner Tätigkeit konnte ich das Labor bei der Digitalisierung der Lehrinhalte und der Einrichtung neuer und moderner Präsentationstechnik unterstützen. Zusätzlich konnte ich bei der Erstellung und Durchführung des Kurses Maschinelles Lernen helfen und entwickelte ein großes Interesse für die Analyse von Daten und das Auffinden von Mustern in Daten.

Um vor dem ersten richtigen Job bereits etwas Berufserfahrung zu sammeln, entschied ich mich meine Abschlussarbeit in Kooperation mit einem Unternehmen zu schreiben. Im Internet stieß ich auf eine interessante Stellenausschreibung, bewarb mich und bekam eine Zusage. Für sechs Monate war ich dann Teil eines kleinen Start-Ups welches sich mit Business Intelligence und Datenanalyseprojekten befasst. Ziel meiner Abschlussarbeit war es, anhand bestimmter Kriterien Zielgruppen für ein digitales Modell des Getränkehandels zu identifizieren. Während diese Zeit wurde ich von Frau Prof. Hafner betreut. Sie hat mich maßgeblich dabei unterstützt und ermutig mich an ein für meinen Studienschwerpunkt eher unübliches Thema, die technische Durchführung eines Projekts, heran zu trauen. Auch wenn es nicht immer leicht war und ich viele Schwierigkeiten überwinden musste, bin ich sehr dankbar mich durchgebissen zu haben und stolz auf das Endergebnis. Angetrieben von meinen Erfolgen während dieser Zeit absolvierte ich nach erfolgreichem Abschluss meines Studiums noch ein Traineeship, bevor ich dann meinen ersten "richtigen" Job als Junior Business Consultant annahm.

Waren Sie in bestimmte Netzwerke oder Hochschulprogramme integriert und wenn ja, wie wurden Sie durch diese unterstützt?

Während meines Auslandsstudiums wurde ich über die FH SWF mit dem PROMOS Stipendium finanziell unterstützt.

Wo und in welcher Position arbeiten Sie? An welchen Projekten arbeiten Sie zurzeit?

Aktuell arbeite ich bei Aixigo in Aachen, die Software für Anlageberatung und Vermögensverwaltung herstellt, also zum Beispiel für Banken. Ich bin als Junior Business Consultant eingestellt und arbeite in einem Projektteam, das eine Softwarelösung für einen Kunden aus dem europäischen Ausland entwickelt. Im aktuellen Projekt entwickeln wir eine Software, die von den Angestellten des Kunden genutzt wird, damit diese ihre alltägliche Arbeit leichter und effizienter erledigen können. Es handelt sich also um ein Produkt für professionelle Anwenderinnen und Anwender und nicht für die Endkundinnen und -kunden.

Wie sieht Ihr typischer Arbeitsalltag aus?

In meinem Projektteam arbeiten wir, wie in der Softwareentwicklung üblich, agil. Das bedeutet, dass wir uns in wiederkehrenden Wochenzyklen organisieren, in denen auf jede Umsetzungsphase immer Feedback folgt, was wiederum in die Planung des nächsten Zyklus einfließt. Diese Art zu arbeiten ermöglicht die flexible und anpassungsfähige Entwicklung von Software, fordert jedoch auch viel Planungs- und Kommunikationsaufwand.

In meiner Rolle als Junior Business Consultant beginnt der Tag für mich immer mit einer kurzen Einarbeitungsphase, in der ich meine Mails lese, meinen Terminkalender prüfe und den Tag für mich plane und organisiere. Darauf folgt eine kurze Abstimmungsrunde mit den anderen Business Consultants, in der wir uns gegenseitig über Fortschritte und eventuelle Schwierigkeiten informieren und uns abstimmen. Hier habe ich als neustes Mitglied auch immer die Möglichkeit Fragen zu stellen.

Ein wichtiger Bestandteil in der Arbeit eines Business Consultants ist die Anfertigung von Spezifikationen, in denen das geplante Software Produkt ganz genau beschrieben wird. Dieses Dokument muss immer wieder mit der Kundin oder dem Kunden abgestimmt und an ihre oder seine Anforderungen angepasst werden. Anschließend werden die spezifizierten Anforderungen der Kundinnen und Kunden dann in kleine Arbeitspakete umgewandelt, die an die Softwareentwicklerinnen und Softwareentwickler weitergegeben werden und als Grundlage für die Entwicklung dienen. So entsteht schrittweise die Software.

Während des gesamten Entwicklungsprozesses führen Business Consultants außerdem die Qualitätssicherung des bereits entwickelten Produkts durch. Das Testen einzelner entwickelter Komponenten, sowie das umfassende Testen vor einem Release (also der Auslieferung der Software an die Kundin oder den Kunden) sind ein wichtiger Bestandteil des Jobs.

Welche besonderen Vorkenntnisse, Fähigkeiten und Interessen braucht man für Ihren Beruf?

Es ist wichtig, dass man sorgfältig arbeitet, da bei den Spezifikationen und dem Testen Gründlichkeit die Qualität des Endergebnisses sichert. Zusätzlich sollte man gut mit anderen Menschen kommunizieren können, um sowohl die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden einzufangen aber auch die Anforderungen der Entwicklerinnen und Entwickler verstehen und auf diese eingehen zu können. Man sollte in jedem Fall Spaß an der Arbeit mit Menschen und Technik haben. Gute Fremdsprachenkenntnisse, vor allem in Englisch sind auch von großem Vorteil.

Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit am meisten?

Es ist ein sehr abwechslungsreicher Alltag, der viele kleinere und größere Herausforderungen bereithält. Dadurch wird es nie langweilig. Zusätzlich besteht die Möglichkeit in verschiedenen Projekten zu arbeiten, sodass man an ganz verschiedenen Problemstellungen mit ganz individuellen Lösungen mitwirken kann.

Wie ist Ihre Erfahrung in einem MINT-Beruf, z. B. hinsichtlich Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen, Work-Life-Balance, Aufstiegschancen?

Den Zusammenhalt unter den Kolleginnen und Kollegen in meinem Team empfinde ich als sehr gut. Ich weiß immer wen ich um Rat fragen kann und kann jederzeit Unterstützung bekommen, wenn ich mit einer Aufgabe Schwierigkeiten habe. Der Umgang ist sehr professionell und respektvoll. Das ist auch als wichtiger Grundstein fest in der Unternehmenskultur verankert.

Aixigo bemüht sich sehr für seine Angestellten die bestmögliche Work-Life-Balance zu erzielen. Dafür werden viele Unternehmensbenefits gewährt, wie zum Beispiel kostenfreie Getränke und Obst, sowie die Mitgliedschaft bei verschiedenen Vorteilsprogrammen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit Überstunden nach Absprache als Freizeitausgleich zu nehmen.

Die Fortbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist Aixigo wichtig, weshalb jede und jeder Angestellte ein Budget pro Jahr hat, welches er nach Absprache mit seiner oder seinem Vorgesetzten zur individuellen Weiterbildung nutzen kann.

Welchen Rat würden Sie einer Schülerin mit auf den Weg geben, die überlegt, ob sie ein MINT-Fach studieren soll?

Ich denke man sollte sich nicht wegen schlechter Mathe Noten in der Schule generell von technischen oder naturwissenschaftlichen Bereichen fernhalten. Viele Dinge im "echten" Leben und im "richtigen" Job haben eben nicht viel mit der Schule gemeinsam. Ich würde in jedem Fall dazu raten ein Praktikum in den Bereichen zu machen, die man nach dem entsprechenden Studium anstrebt, um zu entscheiden ob einem der Berufsalltag gefällt.

In Ihrer Freizeit beschäftigen Sie sich am liebsten mit…

In meiner Freizeit bin ich gern in der Natur unterwegs, egal ob mit dem Rad oder zu Fuß. Neben dem Reisen und Entdecken fremder Länder ist Kochen eine meiner großen Leidenschaften. Einmal im Jahr, wenn im Rheinland die fünfte Jahreszeit beginnt, gestalte ich dann auch nochmal mein Kostüm.

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