Jenny

Cyber Risk

Porträt Jenny

Jenny hat ihren Bachelor of Science in Wirtschaftsinformatik an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Stuttgart absolviert. Anschließend konnte sie ihr Wissen an der Universität Augsburg in informationsorientierter BWL vertiefen und mit einem Master of Science abschließen. Aktuell arbeitet sie bei Deloitte als Senior Consultant im Bereich Cyber Risk/Penetration Testing.

Was hat Sie dazu bewogen, dieses Studium zu realisieren?

Ich finde die Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Informatik extrem spannend, vor allem, weil man dadurch beide Bereiche versteht und als Bindeglied agieren kann. Meiner Meinung nach hapert es häufig an der Kommunikation und dem Verständnis zweier Bereiche füreinander. Aus diesem Grund habe ich mich für ein Studium entschieden, das eine Brücke zwischen beiden Welten baut.

Hatten Sie vor oder während des Studiums bereits praktische Erfahrungen?

Im Laufe der Schulzeit durfte ich am Girls‘Day teilnehmen und dadurch vom dualen Studium erfahren. Anschließend habe ich mich darüber informiert und beworben. Im dualen Studium hatte ich abwechselnde theoretische und praktische Phasen. Die theoretischen Phasen habe ich an der Uni absolviert, die praktischen Phasen im Arbeitsalltag in der IT-Abteilung eines großen Modeunternehmens. Außerdem wurde ich während meines Bachelors auf den Bereich Forensic Services aufmerksam, welcher sich mit der Aufdeckung von Straftaten im Bereich Cyber Crime beschäftigt. In diesem Bereich habe ich dann ein Praktikum absolviert und mein Wissen im Master ausgebaut.

Wo und in welcher Position arbeiten Sie? An welchen Projekten arbeiten Sie zurzeit?

Bei Deloitte arbeite ich als Senior Consultant im Bereich Cyber Risk/Penetration Testing. Penetration Testing bedeutet, dass IT-Systeme mit Methoden von Hackern auf ihre Angreifbarkeit getestet werden. Meine Penetration-Test-Projekte sind sehr abwechslungsreich und wechseln meist wöchentlich – Langeweile ausgeschlossen. Zusätzlich baue ich unseren Red Team Service aus, bei dem wir die menschliche und physische Komponente in der IT-Security mit einbeziehen wollen.

Wie sieht Ihr typischer Arbeitsalltag aus?

Mein typischer Arbeitsalltag beginnt meist mit einem Kaffee, gefolgt von einem Check des E-Mail-Postfachs. Anschließend erstelle ich meine täglichen To-Dos. Zweimal wöchentlich habe ich ein kurzes morgendliches Meeting mit meinem Team, in dem jeder ein kurzes Update über sein Projekt und seine Kapazitäten gibt. Anschließend beginne ich normalerweise mit der ersten Phase meines aktuellen Penetration-Tests. Gefundene kritische/hohe Schwachstellen werden der Kundin oder dem Kunden umgehend mitgeteilt, alle weiteren werden final in einem Bericht festgehalten. Kundenmanagement – also das Planen neuer Tests, Erstellen von Status-Updates und Führen von Kundengesprächen – ist ebenfalls Teil meiner Aufgaben. 

Welche besonderen Vorkenntnisse, Fähigkeiten und Interessen braucht man für Ihren Beruf?

Selbstständigkeit, Interesse und Lernbereitschaft für den IT-Bereich sind ein Muss. Zusätzlich ist es vorteilhaft, Vorerfahrung im IT-Umfeld mitzubringen. Mit genügend Eigeninitiative kann man allerdings auch ohne IT-Security-Studium/Kenntnissen gut Fuß fassen.

Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit am meisten?

Vor allem die umfassenden Einblicke in verschiedene Unternehmen und ihre Prozesse. Bei den Tests geht es nicht nur um die Sicherheit der Systeme, sondern auch um das "Security Bewusstsein" der Benutzerinnen und Benutzer. Der rein technische Teil der IT kann noch so sicher sein, und trotzdem besteht die Gefahr, dass sie ein Mensch durch falsche Benutzung unsicher macht. Das wird z. B. durch sogenannte Social Engineering Tests geprüft. Genau dieses Zusammenspiel macht jedes Projekt einzigartig und spannend.

Wie ist Ihre Erfahrung in einem MINT-Beruf?

Da in dem Bereich der Anteil männlicher Mitarbeiter aktuell noch etwas höher liegt, habe ich im direkten Team relativ wenige Kolleginnen. Mit meinen Kollegen komme ich aber sehr gut klar. Ich finde, dass eine Mischung aus Frauen und Männern für ein Team am vorteilhaftesten ist, denn so läuft die Zusammenarbeit aus meiner Sicht am effizientesten ab. Außerdem stimmt bei mir die Work-Life-Balance – für sie kommt es meiner Meinung nach auf ein gutes Zeit- und Kommunikationsmanagement an.

Welchen Rat würden Sie einer Schülerin mit auf den Weg geben, die überlegt, ob sie ein MINT-Fach studieren soll?

Just do it!

In Ihrer Freizeit beschäftigen Sie sich am liebsten mit…

… Sport und Büchern. Ich brauche einen körperlichen Ausgleich zur täglichen Arbeit und lese für mein Leben gerne – am liebsten Thriller und Fachbücher.

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