Melanie

Medizintechnik

Porträt Melanie

Melanie arbeitet im Bereich Medizintechnik bei der Robert Bosch GmbH. Ihr Studium hat sie im Ausland absolviert. Ausdauersport und Musik zählen zu ihren Hobbys.

Was und an welcher Hochschule haben Sie studiert?

Bachelor: Chemical Engineering (Verfahrenstechnik) an der Cambridge University, Promotion (PhD): Medical Engineering/Physics am MIT (Harvard-MIT Division of Health Sciences and Technology).

Was hat Sie dazu bewogen, dieses Studium zu realisieren? Haben Sie erst eine andere Richtung eingeschlagen?

Ich hatte schon immer große Freude an Naturwissenschaften und technischen Fragestellungen. Außerdem wollte ich meine wissenschaftliche Neigung dazu nutzen, praktische, technische Probleme zu lösen und durch Innovation die Lebensqualität anderer Menschen zu verbessern. In meinem Grundstudium habe ich mich auf Verfahrenstechnik spezialisiert, da es neben Physik und Mathematik auch die Chemie mit einbezieht und sich gleichzeitig mit industriell, großtechnischen Fragestellungen befasst, welche ich sehr spannend finde. Angespornt durch mein medizinisches Interesse und die Relevanz angesichts der alternden Bevölkerung, habe ich mich in der Promotion auf Medizintechnik spezialisiert. Hier habe ich im Bereich der medizinischen Diagnostik geforscht, für die mein Grundstudium in Verfahrenstechnik hilfreich ist.

Hatten Sie vor oder während des Studiums bereits praktische Erfahrungen in Form von Nebenjobs, Ferienjobs, Teilnahme am Girls’ Day – Mädchen-Zukunftstag, Praktika, Werkstudentinnentätigkeiten?

Während der Schulzeit habe ich Praktika und Ferienjobs in der Automobilbranche (Daimler) absolviert. Des weiteren habe ich an gemeinnützigen Ingenieurprojekten im Ausland teilgenommen. Dazu gehörte bspw. ein Umweltprojekt an den Nestos Seen in Griechenland, im Rahmen dessen wir eine natürliche Pufferanlage zur Verbesserung der Wasserqualität der stark durch Umweltverschmutzung belasteten Seen angelegt haben. Während meines Studiums wurde ich zusätzlich im Rahmen des E-Fellows Programms von einem Mentor im Forschungsbereich bei Roche Diagnostics beraten. Dieser hat mich in meinem Wunsch bestärkt, mich im Rahmen meiner Doktorarbeit auf medizinische Diagnostik zu spezialisieren. In Vorbereitung auf meine Promotion habe ich diverse Forschungspraktika an Max-Planck-Instituten und dem MIT absolviert.

Waren Sie in bestimmte Netzwerke oder Hochschulprogramme involviert, die Sie unterstützt haben?

Während meines Studiums hatte ich das Glück von einigen Stipendienprogrammen, wie z.B. der Studienstiftung des deutschen Volkes, gefördert zu werden. Im Rahmen dieser Programme habe ich viele andere Studenten, sowie Absolventen kennen gelernt und mir ein Netzwerk aufgebaut, welches ich noch heute nutze.

Welche Erfahrungen haben Sie bei Ihrem Auslandsstudium gemacht?

Ich habe mein gesamtes Studium in England und den USA verbracht. Die Zeit im Ausland hat neben meinen Englisch-Kenntnissen meinen persönlichen Horizont erweitert und ich habe ein internationales Netzwerk aufgebaut.

Welchen Rat würden Sie einer Schülerin mit auf den Weg geben, die überlegt ob sie in einem MINT-Fach studieren soll?

Ich empfehle generell ein Studienfach primär nach persönlichen Interessen und Begabungen auszusuchen. Denn nur wer motiviert ist und Spaß an der Arbeit hat, kann auch Leistung erbringen. In den MINT-Fächern stehen die Berufschancen, v.a. für Frauen, momentan sehr gut. Wer über technisches und naturwissenschaftliches Interesse verfügt, hat hier, insbesondere als Frau (!), sehr gute Berufs- und Entwicklungsaussichten.

In Ihrer Freizeit beschäftigen Sie sich am liebsten mit…

Ausdauersport, Tanzen und Musik.

Ist es für eine Frau schwieriger in einem eher männerdominierten Berufsfeld zu arbeiten? Welche Erfahrungen haben Sie diesbezüglich gemacht?

MINT-Berufe sind stark von Männern dominiert, vor allem je technischer und je weiter weg man sich von Life-Sciences bewegt. Dies bringt einerseits Herausforderungen mit sich, da man sich als Frau in einer Männer-Domaine behaupten muss und das heißt bspw. Unterschiede in der Kommunikation zu erkennen und sich daran anzupassen. Mir ist z.B. aufgefallen, dass sich Frauen tendenziell leichter unterschätzen und weniger Eigenmarketing betreiben als Männer. Neben den Herausforderungen gibt es aber auch viele Vorteile. Ich selber arbeite z.B. sehr gerne mit Männern zusammen und der Umgang ist sehr produktiv und respektvoll. Außerdem werden Frauen in technischen Bereichen gerade massiv von Unternehmen gefördert, sodass die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten, sofern man gute Leistung erbringt, ausgezeichnet sind.

Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit am meisten?

Am Ingenieurberuf (v.a. Medizintechnik) gefällt mir, dass man Naturwissenschaften und technische Grundlagen dazu nutzt, Lösungen für praktische Probleme zu finden und damit die Lebensqualität vieler Menschen verbessern kann. Ich finde es faszinierend an der Entstehung neuer Produkte mitzuwirken, d.h. ein Produkt von der Konzeptionsphase, über die technische/ insutrielle Umsetzung bis hin zum Markteintritt aktiv mitzugestalten und zu verfolgen. Toll finde ich auch die Flexibilität die man als Ingenieur hat. So ist es nicht ungewöhnlich im Rahmen seiner Berufslaufbahn immer wieder an neuen, unterschiedlichen Problemstellungen und Projekten zu arbeiten, sodass stets für Abwechslung gesorgt ist. Auch die Arbeit im Ausland ist ohne Weiteres möglich, ohne dass man sich bspw. um Anerkennung des Abschlusses bemühen muss. Ganz besonders gefällt mir auch die Arbeit im Team zusammen mit anderen motivierten und technisch interessierten Menschen, mit denen man gemeinsam praktische Probleme löst.

Welche beruflichen Ziele haben Sie persönlich für Ihre eigene Karriere?

Mein mittelfristiges Ziel ist eine Führungsposition im Großunternehmen. Dabei heißt Führung für mich das Setzen gemeinsamer Ziele auf Basis von Motivation und Teamgeist. Neben Erfolg im Beruf strebe ich auch nach Erfüllung in der Partnerschaft. Dass man beruflichen Erfolg mit Familie erfolgreich in Einklang bringen kann, beweisen mir einige meiner Kolleginnen auf überzeugende Weise.

Share

Bestätigen für mehr Datenschutz:

Erst wenn Sie auf OK klicken, können Sie den Artikel auf empfehlen. Nach Ihrer Empfehlung werden keinerlei Daten mehr an oder Dritte gesendet.

Mehr dazu hier: Datenschutzerklärung

OK
Abbrechen