Monica

Product Ownership

Porträt Monica

Monica hat zunächst Jura studiert und einige Jahre als Volljuristin gearbeitet. Vor 5 Jahren hat sie sich entschieden, ihren beruflichen Weg nochmal zu ändern und mit Technologie zu arbeiten. Aktuell ist sie als Product Owner für eine App tätig.

Was und an welcher Hochschule haben Sie studiert?

Ich habe Jura in Brasilien an der Universidade Federal do Rio de Janeiro studiert. Nach meinem Staatsexamen habe ich viele Jahre als Volljuristin für Versicherungsfirmen gearbeitet. Erst vor 5 Jahren habe ich mich entschieden, meinen beruflichen Weg nochmal zu ändern und mit Technologie zu arbeiten.

Was hat Sie dazu bewogen, dieses Studium zu realisieren? Haben Sie erst eine andere Richtung eingeschlagen?

Ich wollte Menschen helfen. Ich habe auf jeden Fall mehrere Richtungen abgewogen, aber mich dann letztlich für Jura entschieden, weil Juristinnen und Juristen in Brasilien als "Generalist/innen" angesehen werden und die Jobaussichten daher besser waren.

Wo und in welcher Position arbeiten Sie? An welchen Projekten arbeiten Sie zurzeit?

Ich arbeite bei Xing Events als Product Owner für eine App, die EasyEntry heißt und für den Eventveranstalter/innen-Teil der Platform XING.COM.

Wie sieht Ihr typischer Arbeitsalltag aus?

Ich arbeite sehr eng mit Softwareentwickler/innen, Designer/innen, Tester/innen, Kolleg/innen im Vertrieb / Kundenservice und Geschäftsführer/innen zusammen. Ich entscheide, was auf der Plattform (für Eventveranstalter/innen) oder an der App verbessert, repariert oder entfernt wird. Um das zu erreichen, muss ich die Probleme unserer Nutzer/innen verstehen und sie so gut wie möglich lösen, und Mehrwert für sie erschaffen.

Welche besonderen Vorkenntnisse, Fähigkeiten und Interessen braucht man für Ihren Beruf?

Man muss gut mit Menschen, Interessenkonflikten und Unsicherheiten (z.B. wie die Zukunft der Funktionalitäten aussehen sollte oder wie lange man braucht, manche Funktionalitäten zu entwickeln) umgehen können und natürlich Interesse an Technologie haben.  

Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit am meisten?

Ich arbeite an einer Plattform, die tausende Menschen jeden Tag benutzen, um ihre Events zu organisieren. Ich benutze die Plattform auch als Nutzerin. Dadurch kann ich "alle Seiten sehen". Die Seite der Nutzer/innen, der Entwicklung und all die anderen Themen, die wichtig sind, um ein digitales Produkt zu betreiben. Für mich gibt es nichts, was moderner und toller ist.

Wie ist Ihre Erfahrung in einem MINT-Beruf?

Ich arbeite viel, aber nicht Tag und Nacht. Ich würde sagen, ich habe eine gute Work-Life-Balance / einen guten Work-Life-Flow.  Ich habe abends und am Wochenende viel Freizeit, wie in jedem anderen Job.

Mit einer technischen Ausbildung oder einem technischen Studium hätte ich die Chance, mehr zu verdienen als mit meinem juristischen Hintergrund. Es gibt unzählige Jobs im Markt für Entwickler/innen als z.B Product Owner. Bei vielen Product Owner Stellen wollen die Firmen sogar Leute mit einer MINT-Ausbildung.

Leider haben wir nicht so viele Entwicklerinnen in den Teams, aber ich hoffe, das ändert sich in den nächsten Jahren. Ich bin davon überzeugt, dass Frauen eine sehr gute Arbeit in diesem Feld leisten können. Die Entwicklerinnen, die ich kenne, sind klug, nett, hilfsbereit, gesellig, fleißig und gut bezahlt. Die Idee, dass Entwickler/innen nur allein vor dem Computer sitzen, ist einfach falsch. Sie sind nette Mädels (und Jungs), die entschieden haben, die digitale Welt mitzugestalten, auf "die andere Seite" zu gehen, anstatt nur Nutzer/innen zu bleiben.

Welche beruflichen Ziele haben Sie?

Ich möchte mich im digitalen Produktfeld weiterentwickeln und irgendwann als Produktmanagerin, Product Lead oder VP of Product arbeiten. Ich möchte weiter digitale Produkte bauen und Nutzer/innenprobleme auf der Welt lösen. Ich will nie wieder nur auf der "Nutzer/innenseite" stehen, ohne alles was dahintersteht, zu verstehen.

Welchen Rat würden Sie einer Schülerin mit auf den Weg geben, die überlegt, ob sie ein MINT-Fach studieren soll?

Bitte vertraue dir und deinen Fähigkeiten. Ja, du bist gut genug. Und nein, MINT ist nicht nur für Hochbegabte oder Mathe-Fanatiker/innen. MINT ist für alle, die die Probleme unserer Mitmenschen lösen wollen, die auch die digitale Welt verstehen und mitgestalten wollen.

In Ihrer Freizeit beschäftigen Sie sich am liebsten mit…

Ich engagiere mich ehrenamtlich bei der NGO "Female Tech Leaders" – wir wollen Mädchen und Frauen zeigen, dass MINT-Berufe auch für sie sind und sie dafür begeistern.

Außerdem singe ich in einem (virtuellen) Chor, besuche gerne Tanzkurse (hoffentlich irgendwann wieder), fahre MTB (am liebsten in Forsten), treffe Freunde so oft wie es geht (leider jetzt sehr eingeschränkt) und reise gerne (auch hoffentlich irgendwann wieder). Ich liebe es auch neue digitale Produkte zu entdecken, Fachbücher zu lesen und Musik zu hören.

Ich bin eine stolze Besitzerin einer sehr lieben Katze, die Bela heißt, und helfe Tieren in Not mit meiner Mutter in Brasilien.

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