Stefanie

Anforderungsanalyse

Porträt Stefanie

Stefanie arbeitet als Anforderungsanalystin bei Accenture. Zuvor hat sie an der Technischen Universität Berlin Chemie im Bachelor und Master studiert. Anschließend hat sie einen Doktor auf dem Feld der theoretischen Chemie, ein Gebiet zwischen Chemie, Mathematik und Informatik, gemacht.

Was hat Sie dazu bewogen, dieses Studium zu realisieren? Haben Sie erst eine andere Richtung eingeschlagen?

In der 10. Klasse hat meine Chemielehrerin meinen Ehrgeiz geweckt mit der Aussage: "Das müsst ihr noch nicht verstehen. Das kommt im Leistungskurs." Ich wollte es verstehen und habe deshalb den Leistungskurs gemacht. Dort gab es dann Themen, bei denen es hieß: "Das ist nicht (mehr) im Rahmenlehrplan. Das kommt im Studium." Da dachte ich mir: Studier‘ ich mal Chemie! Das Feld ist breit genug, da werde ich sicher etwas finden, was ich längerfristig machen möchte und was mir Spaß macht. Und auch die Berufsaussichten für Chemikerinnen und Chemiker sind gut.

Haben Sie vor oder während des Studiums bereits praktische Erfahrungen gesammelt?

Ich habe für zwei Jahre am Institut für Bauingenieurwesen gearbeitet. Dort gibt es auch einen Bereich der sich mit Bau-Chemie, also der Chemie von Zement, Holz und anderen Baumaterialien beschäftigt. Das ist was ganz anderes, als die Chemie, die man so im Studium oder der Schule kennenlernt.

Wo und in welcher Position arbeiten Sie? An welchen Projekten arbeiten Sie zurzeit?

Ich arbeite als Anforderungsanalystin bei Accenture. In meinem Team bauen wir eine Web-Anwendung, auf der registrierte Benutzerinnen und Benutzer Anträge stellen können. Dabei ist es meine Aufgabe, mit unseren Auftraggeberinnen und Auftraggebern zu sprechen, um zu verstehen, was die Anwendung können soll. Ein Beispiel: Es wird eine Seite gebraucht, auf der ein angemeldeter Benutzer oder eine angemeldete Benutzerin seine oder ihre Daten ändern kann. Damit die Umsetzung für die Programmiererinnen und Programmierer so einfach wie möglich wird, erstelle ich ein Dokument mit den wichtigsten Infos: Wie viele Felder soll es auf der Seite geben? Was soll in die Felder eingegeben werden? Was wird geprüft, bevor die Daten gespeichert werden können? Von den Entwicklerinnen und Entwicklern bekomme ich dann Rückmeldung, ob das so funktioniert – und wenn etwas nicht machbar ist, gehe ich wieder ins Gespräch mit der Auftraggeberin oder dem Auftraggeber. Vereinfacht gesagt bin ich also Übersetzerin und Vermittlerin zwischen den Auftraggeberinnen und Auftraggebern und dem Entwicklerteam.

Welche besonderen Vorkenntnisse, Fähigkeiten und Interessen braucht man für Ihren Beruf?

Bei meinen Job spielt insbesondere analytisches Denken eine große Rolle. Es gibt viele verschiedene Prozesse, die sich alle gegenseitig beeinflussen – wenn man also an einer Stelle etwas verändert, muss man im Blick haben, was das an einer anderen Stelle auslöst. Ebenso wichtig ist es, gut mit anderen Leuten zusammenarbeiten zu können und Spaß am Kontakt mit Menschen zu haben. Als Schnittstelle zwischen Auftraggeberin oder Auftraggeber und Entwicklerteam gehört es dazu, sich häufig auszutauschen und Fragen zu klären, um am Ende erfolgreich zu sein.

Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit am meisten?

Ich finde es toll, dass es ständig neue Puzzle zu lösen gibt. Es fängt damit an, dass wir etwas vorbereiten, was komplett neu entwickelt werden soll. Im nächsten Schritt kommen die Entwicklerinnen und Entwickler sowie Testerinnen und Tester mit Fragen zu uns, für die wir eine Lösung finden müssen. Hinzu kommt, dass ich mich immer wieder in andere Bereiche eindenken muss, in denen meine Kolleginnen und Kollegen arbeiten. Ihr seht: Es bleibt immer spannend und gibt viel zu entdecken und zu lernen.

Welchen Rat würden Sie einer Schülerin mit auf den Weg geben, die überlegt, ob sie ein MINT-Fach studieren soll?

Sucht euch das Fach aus, was euch am meisten interessiert und werft einen Blick in den Studienverlaufsplan. Da bekommt ihr einen guten Eindruck davon, was wirklich hinter dem Namen steckt und zu euch passt. Und egal für was ihr euch entscheidet, ob Chemie, Physik oder vielleicht auch Meteorologie – am Ende sind die Naturwissenschaften alle miteinander verbunden.

In Ihrer Freizeit beschäftigen Sie sich am liebsten mit…

… meinem Kleingarten. Außerdem spiele ich gerne mit Freundinnen und Freunden Pen & Paper Rollenspiele wie "Das Schwarze Auge" oder "Dungeons & Dragons".

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