Teodora

Biochemie

Porträt Teodora Cornea

Teodora Cornea studiert im dritten Jahr Biochemie an der Fakultät für Biologie der Universität Bukarest. Nach ihrem Studium würde sie gerne im Bereich der Forensik tätig werden und sich für ein forensisches Wissenschaftsprogramm im Ausland bewerben.

Was hat Sie dazu bewogen, dieses Studium zu realisieren? Haben Sie erst eine andere Richtung eingeschlagen?

Nach dem Schulabschluss studierte ich ungefähr ein Jahr lang an der Universität für Medizin und Pharmazie in Târgu Mureș, bis mir klar wurde, dass eine medizinische Karriere nichts für mich ist. Da ich die Chemie schon immer geliebt habe und auch einige ehemalige Klassenkameradinnen und Klassenkameraden dieses Gebiet gewählt hatten, beschloss ich, dass das Studium der Biochemie besser zu mir passen würde.

Haben Sie vor oder während des Studiums bereits praktische Erfahrungen gesammelt?

Das Jahr in der Medizin hat mir geholfen, mich an die Arbeit in einem Labor und alles was damit verbunden ist zu gewöhnen. Ich lernte die Laborglaswaren kennen, lernte die Verwendung eines Mikroskops sowie das Arbeiten mit Bakterienkulturen und biologischen Proben. Während meines Studiums musste ich jedes Jahr ein Labor finden, welches mich für ein ganzes Semester als praktizierende Studentin aufnahm. In meinem ersten Studienjahr wurde ich praktizierende Studentin an der „Plattform für Forschung in Systembiologie und Ökologie“. Das Praktikum dort bedeutete, sich an verschiedene Maschinen und Techniken zu gewöhnen, insbesondere an den TOC-Analysator, welcher eine Analysetechnik zur Messung des Gehalts organischer Moleküle oder Verunreinigungen in gereinigtem Wasser einsetzt. In den letzten Monaten habe ich an meiner Abschlussarbeit gearbeitet und den experimentellen Teil an derselben Plattform gemacht, in welche ich mich in meinem ersten Studienjahr verliebt habe.

Welchen Rat würden Sie einer Schülerin mit auf den Weg geben, die überlegt, ein MINT-Fach zu studieren?

Ich glaube, der wichtigste Aspekt beim Studium eines MINT-Fachs ist die Leidenschaft, denn es ist definitiv kein einfacher Weg, wenn man nicht motiviert genug ist oder von dem starken Wunsch getrieben, in solch einem herausfordernden Gebiet erfolgreich zu werden. Zudem glaube ich, dass es sinnvoll ist, sich in der Oberstufe auf das MINT-Fach zu konzentrieren, welches man weiter studieren möchte sowie auf MINT-Fächer, die damit zusammenhängen. Es ist eine gute Idee fortgeschrittene Kurse in Fächern wie Mathematik, Physik, Chemie und Biologie zu belegen, wenn man die Möglichkeit dazu hat. Außerdem würde ich in Betracht ziehen, mich an außerschulischen Aktivitäten wie Workshops, Freiwilligenarbeit und Praktika zu beteiligen. Grundsätzlich ist alles sinnvoll, was ermöglicht, das theoretische Wissen in der Praxis anzuwenden und das Gelernte noch weiter zu vertiefen. Wenn das Studium eines MINT-Fachs dein absoluter Traum ist, gib niemals auf und glaube immer an dich selbst, denn harte Arbeit zahlt sich immer aus - es ist nie zu früh, die Welt zu verändern.

Was muss sich Ihrer Meinung nach ändern, damit mehr Frauen mathematisch-technische Berufe wählen?

Als Mitglied des Soroptimist International Club, welcher die Stärkung von Frauen durch Bildung fördert, bin ich der Meinung, dass wir die Klischees angehen müssen, denen Frauen in jungen Jahren ausgesetzt sind. Wir müssen die Kluft zwischen den Geschlechtern überbrücken und ich denke, dass die Veränderung in der Familie beginnt. Eltern sollten ihre Mädchen von klein auf dabei unterstützen, das zu machen was sie sich wünschen. Wenn ein Mädchen zum Beispiel Fußball spielen möchte, sollte es meiner Meinung nach dabei unterstützt werden, denn nicht nur Jungen können Fußball spielen, oder? Nicht alle Jungen sind geborene Fußballer, genauso wie nicht alle Mädchen geborene Ballerinas sind - und das ist in einer Welt voller Vielfalt in Ordnung. Ich denke, wir sollten Mädchen das machen lassen, was ihnen Freude macht und ihnen keine sozialen Konstrukte aufzwingen, die vorschreiben was gesellschaftlich akzeptabel ist und was nicht. Ich halte es außerdem für wichtig, jungen Mädchen geeignete Vorbilder und ihre Geschichten zu präsentieren, um zu verstehen wie wichtig es ist, dass die Hindernisse für Frauen in der Wissenschaft so schnell und vollständig wie möglich abgebaut werden: Marie Curie, Margaret Mead und Barbara McClintock sind einige Beispiele von Frauen, die nicht nur die Nase voll hatten, sondern auch spektakulär erfolgreich waren.

Welche beruflichen Ziele haben Sie für Ihre Zukunft?

Bereits vor Beginn meines Studiums war es mein Traum im Bereich der Forensik zu arbeiten. Während meines Studiums konnte ich mir in diesem interdisziplinären Bereich immer mehr vorstellen. Die Kombination von Statistik und Mathematik mit analytischer Chemie und Biologie wäre für mich ein wahr gewordener Traum. Da dies mein letztes Studienjahr ist, werde ich mich bald für ein forensisches Wissenschaftsprogramm im Ausland bewerben. Ich bin fest davon überzeugt, dass diese Erfahrung mir nicht nur dabei helfen wird eine bessere Fachfrau zu werden, sondern ich auch als Mensch daran wachsen werde. Ich bin bereit zu sehen, was die Zukunft für mich bereithält.

In Ihrer Freizeit beschäftigen Sie sich am liebsten mit?

Auch wenn ich nicht mehr so viel Freizeit habe wie früher, versuche ich mich, besonders in den Ferien, so weit wie möglich von meinem Alltag zu lösen und mich frei zu fühlen, wie zum Beispiel durch Aktivitäten wie das Skifahren oder Eislaufen oder das Treffen von Freunden aus meiner Heimatstadt. Da ich den Großteil meines Lebens in Siebenbürgen, umgeben von Bergen verbracht habe, war Skifahren seit der Kindheit meine größte Leidenschaft und ich komme immer wieder darauf zurück, wenn ich die Gelegenheit dazu bekomme. Wenn ich in meiner Freizeit in Bukarest bin, besuche ich normalerweise ein Konzert, eine Kunstgalerie oder ein Kunstmuseum, besuche einen Workshop oder eine Konferenz, die mich interessiert, oder entkomme der Realität, indem ich einen Film anschaue oder ein gutes Buch lese.

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