Baden-Württemberg unterzeichnet Nationalen Pakt für Frauen in MINT-Berufen

19.10.2010

Bundesbildungsministerin Schavan, Wissenschaftsminister Frankenberg und Wirtschaftsstaatssekretär Drautz: Mehr Frauen in MINT-Berufen Schlüssel für Wirtschaftswachstum und Wohlstand

Wissenschaftsminister Professor Dr. Peter Frankenberg und Wirtschaftsstaatssekretär Richard Drautz haben heute in Stuttgart im Beisein von Bundesbildungsministerium Dr. Annette Schavan den Nationalen Pakt für Frauen in MINT-Berufen unterzeichnet. Ziel des Paktes ist es, unter dem Motto „Komm mach MINT“ mehr Frauen für Berufe im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu begeistern.

„Die Sicherung von Wirtschaftswachstum und Wohlstand ist nur mit hochqualifizierten Fachkräften möglich, die unseren Innovationsvorsprung wahren und ausbauen. Wir wollen und können dabei nicht auf die Talente von Frauen verzichten“ sagten Schavan, Frankenberg und Drautz.

Der Nationale Pakt für Frauen in MINT-Berufen soll helfen, junge Frauen für naturwissenschaftlich-technische Studiengänge zu begeistern und Hochschulabsolventinnen für Karrieren in technischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu gewinnen. Auf Initiative des Bundesbildungsministeriums haben sich dem Pakt über 70 Partner angeschlossen. Dazu gehören der Bund, die Bundesagentur für Arbeit, Unternehmen, Verbände, Gewerkschaften, Hochschulen, Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen, Frauen-Technik-Netze, Medien und öffentliche Einrichtungen. Mit neuen Aktivitäten wollen die Partner jungen Frauen unter anderem Entscheidungshilfen für den Studieneinstieg geben, frühzeitige Kontakte mit Vorbildfrauen ermöglichen und mehr Selbstvertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit für ein technisches Studium bewirken.

„Junge Frauen sind so gut ausgebildet wie noch nie. Sie haben die besten Voraussetzungen gerade für technische und naturwissenschaftliche Berufe. Jetzt müssen wir sie dazu motivieren, diese hervorragenden Chancen in ihrer Studien- und Berufswahl auch zu nutzen. Dafür bündeln die Paktpartner all ihre Kräfte", so Schavan. „Die Partner senden das klare Signal an die Frauen aus, dass sie willkommen sind in den MINT-Studiengängen, in den Unternehmen, den Forschungseinrichtungen, in den Entwicklungsabteilungen - und natürlich auch in den Chef-Etagen.“

Nach den Worten von Wissenschaftsminister Frankenberg ist auch für das Land Baden-Württemberg mit seinem hohen Anteil wissensintensiver Branchen die Erhöhung von Frauenanteilen in MINT-Studiengängen von großer Bedeutung. „Der Fachkräftemangel wird sich aufgrund der demografischen Entwicklung noch weiter verschärfen. Deshalb haben wir schon im Frühjahr das neue Landesprogramm ‚Frauen in MINT-Berufen in Wirtschaft und Wissenschaft‘ beschlossen. Wir wollen erreichen, dass mehr Frauen ein MINT-Fach studieren und mehr Absolventinnen in einen MINT-Beruf wechseln“, so der Minister. Ein Aspekt des Programms sei die Einrichtung von Karriereberatungsstellen für Studentinnen in MINT-Fächern an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften und der Dualen Hochschule in Baden-Württemberg. Die Studentinnen würden während ihres gesamten Studiums bis hin zum erfolgreichen Berufseinstieg begleitet.

„Lediglich acht Prozent der Frauen, die eine duale Ausbildung absolvieren, entscheiden sich für einen MINT-Beruf – im Vergleich zu 50 Prozent der Männer. Nur vier Prozent aller sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen arbeiten in Baden-Württemberg in MINT-Berufen“, erklärte Wirtschaftsstaatssekretär Richard Drautz. „Mit der Initiative „Frauen in MINT-Berufen in Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung“ möchten wir deshalb nicht nur junge Frauen für Technik begeistern und für eine berufliche Ausbildung oder ein Studium im MINT-Bereich gewinnen, sondern auch langfristige Perspektiven bieten.“ Geplant sei deshalb ein landesweites Aktionsprogramm unter anderem mit Arbeitgeberverbänden, Gewerkschaften, Arbeitsagenturen und den Kontaktstellen Frau und Beruf. Um Karrieren von Frauen auch nach der Ausbildung im Beruf zu fördern und den Ausstieg aus der Erwerbstätigkeit zu reduzieren, seien Projekte zur Karriereförderung, zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie zum Wiedereinstieg in Kooperation mit Unternehmen vorgesehen.

Am Rande der Unterzeichnung des Pakts besuchten Bundesministerin Schavan, Wissenschaftsminister Frankenberg und Staatssekretär Drautz einen Roboter-Workshop, der im Rahmen des Programms „Schülerinnen forschen - Einblicke in Naturwissenschaft und Technik“ an der Universität Stuttgart für Mädchen ab Klasse 7 angeboten wird. Ziel dieses Programms ist es, das Interesse von Mädchen für MINT-Fächer früh zu wecken und sie über die Berufsmöglichkeiten in diesen Fächern zu informieren. Das Programm wird je hälftig durch das Wissenschaftsministerium und die Bundesagentur für Arbeit finanziert.

Pressekontakt

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Christina Haaf Öffentlichkeitsarbeit
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