Doro

Astro- und Geophysik

Porträt Doro

Doro ist Doktorandin an der TU Braunschweig und beschäftigt sich mit der Entstehung von Planeten und kleineren Himmelskörpern. Zuvor hat sie Physik an der TU Braunschweig studiert und sich im Master auf den Bereich Astro- und Geophysik spezialisiert.

Was hat Sie dazu bewogen, dieses Studium zu realisieren? Haben Sie erst eine andere Richtung eingeschlagen?

Mir war während der Schulzeit immer klar, dass es in den MINT Bereich gehen soll, aber lange nicht, in welche Richtung genau. Ich habe mich dann für Physik entschieden, da mich immer besonders interessiert hat, wieso die Natur so ist, wie sie ist. Besonders fasziniert hat mich auch schon immer der Bereich Astrophysik und Raumfahrt, auch inspiriert durch Science-Fiction.

Haben Sie vor oder während des Studiums bereits praktische Erfahrungen gesammelt?

Ich habe an der Uni verschiedene studentische Hilfsjobs übernommen, z.B. ein Mentoring für Schülerinnen, die sich für ein MINT-Studium interessieren, oder in der Lehre als Leiterin von Übungen, in denen die Studierenden den Stoff aus der Vorlesung anwenden und vertiefen. Am Ende des Bachelors habe ich dann einen neuen, großartigen Nebenjob angefangen und bis zum Ende des Studiums fortgeführt: im DLR School_lab. Die DLR School_labs sind Schüler/innenlabore, in denen Schulklassen mit verschiedenen Experimenten Einblick in die Arbeit des DLRs (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) bekommen. Das Betreuen der Experimente und der Umgang mit den Schülerinnen und Schülern hat mir sehr viel Spaß gemacht.

Wo und in welcher Position arbeiten Sie? An welchen Projekten arbeiten Sie zurzeit?

Ich arbeite als Doktorandin an der TU Braunschweig, im selben Institut, in dem ich auch schon meine Masterarbeit gemacht habe. Die Fragestellung meiner Promotion beschäftigt sich mit der Entstehung von Planeten und kleineren Himmelskörpern. Kometen sind beispielsweise Brocken, die teilweise sehr weit entfernt und schon sehr lange um die Sonne kreisen. Die Raumfahrtmission Rosetta ist zu einem Kometen geflogen und hat ihn genau vermessen. Bis heute ist aber noch nicht klar, wie genau Kometen eigentlich entstanden sind. Ob und wie man das mit Hilfe der Rosetta-Daten machen kann, versuche ich mit meiner Forschung weiter zu verstehen.

Wie sieht Ihr typischer Arbeitsalltag aus?

Besonders am Anfang meiner Promotion steht die Literaturrecherche. Ich suche Fachartikel von anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu meinem Thema und schaue mir an, was bereits herausgefunden wurde und wo es noch Unklarheiten gibt. Dabei ist es wichtig, die physikalischen Grundlagen zu verstehen. Außerdem arbeite ich an einer Computersimulation, die ausrechnen soll, wie sich die Temperatur eines Asteroiden oder Kometen mit unterschiedlicher Sonneneinstrahlung ändert. Das heißt, ich programmiere den Code und analysiere die Ergebnisse.

Daneben gibt es immer wieder Besprechungen mit meinem Doktorvater und anderen Kolleginnen und Kollegen allgemeiner Art oder projektbezogen. Wichtig in der Wissenschaft ist das Präsentieren der Forschungsarbeit. Deswegen gehört zu meinem Alltag auch das Verfassen von Fachartikeln und die Vorbereitung von Vorträgen für Konferenzen.

Welche besonderen Vorkenntnisse, Fähigkeiten und Interessen braucht man für Ihren Beruf?

Im Studium wird man sehr gut, besonders in der Zeit der Bachelor- und Masterarbeit, darauf vorbereitet, wissenschaftlich zu arbeiten. Daher braucht man dafür keine besonderen Vorkenntnisse. Aber natürlich sollte man Spaß daran haben, sich neues anzueignen und immer wieder Problemstellungen zu bekommen und an der Lösung zu arbeiten. In der Physik sind Computersimulationen nicht mehr wegzudenken. Daher ist Interesse an Informatik und Programmieren vorteilhaft. Aber Physik ist sehr vielseitig, z.B. ob man lieber theoretisch oder experimentell arbeiten möchte. Für Experimente ist technisches Verständnis und Geschick natürlich hilfreich, aber man kann das alles lernen.  

Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit am meisten?

Neues zu lernen und etwas zur wissenschaftlichen Erkenntnis beizutragen. Außerdem gefällt mir die internationale Zusammenarbeit und der Austausch mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

Welche beruflichen Ziele haben Sie?

Mein aktuelles Ziel ist die Promotion. Ich würde danach gerne nochmal ins Ausland und dort Erfahrungen sammeln. Ob ich langfristig in der universitären Wissenschaft bleiben möchte, steht für mich noch nicht fest.

Welchen Rat würden Sie einer Schülerin mit auf den Weg geben, die überlegt, ob sie ein MINT-Fach studieren soll?

Keine Scheu, einfach Fragen zu stellen. Es gibt eigentlich überall Studierende, die ihren Studiengang vertreten und die Ansprechpartnerin oder Ansprechpartner auch für Interessierte sind. Es ist dann auch leicht möglich, einfach mal reinzuschnuppern. Lasst euch nicht aufhalten und macht, was euch Spaß macht.

In Ihrer Freizeit beschäftigen Sie sich am liebsten mit…

meinem Hund und mit ihm rauszugehen und zu trainieren, außerdem mit der Kamera in die Natur zu gehen und neue Hörbücher zu entdecken.

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