Hiltrud

Landschaftsarchitektur

Porträt Hiltrud Lintel

Nach einem Praktikum in einer Baumschule und einem Garten- und Landschaftsbaubetrieb studierte Dipl. Ing. Hiltrud Maria Lintel Landschaftsarchitektur an der Leibniz Universität Hannover und der Universität für Bodenkultur in Wien.

Was hat Sie dazu bewogen, dieses Studium zu realisieren?

Bereits in der Schule war ein breites Interesse für Natur und Landschaft sowie für Gestaltung vorhanden. Der Beruf der Landschaftsarchitektin bietet ein extrem breites Aufgabenspektrum von Naturwissenschaften, Technik, Gestaltung bis hin zu gesellschaftswissenschaftlichen und ökologischen Fragestellungen. Das Ziel ist es, sich beruflich für Natur und Umwelt sowie anstehende Zukunftsaufgaben bei der Gestaltung unserer Lebensumwelt zu engagieren.

Waren Sie in bestimmte Netzwerke oder Hochschulprogramme involviert, die Sie unterstützt haben?

Erasmus Programm (Stipendium für Auslandsstudium), Gewinn des Peter-Josef-Lenné-Preises 1994: Nachwuchswettbewerb auf dem Gebiet der Landschaftsarchitektur und Mitglied der Architektinneninitiative nw, die sich für den Austausch und die Stärkung der Interessen von Planerinnen im Berufsalltag engagiert.

Welchen Rat würden Sie einer Schülerin mit auf den Weg geben, die überlegt, ob sie einen planenden Beruf ergreifen soll?

Keinen besonderen, außer möglichst weitgehend die eigenen Interessen und Neigungen zu ergründen und diesen nachzugehen. Wichtig ist, dass Schülerinnen sich nicht selbst unterschätzen und schon bei ihrer Berufswahl nur typisch „weibliche Berufe“ mit u.U. geringeren Gestaltungsspielräumen und weniger verantwortungsvollen Tätigkeiten wählen. Planerinnen können Einfluss nehmen, sich selber verwirklichen und ganz konkret mitgestalten! Schülerinnen neigen bei ihrer Berufswahl im Gegensatz zu Schülern evtl. dazu, Faktoren wie einen sicheren Arbeitsplatz, genau vorgezeichnete Berufswege und eine kurze Ausbildungsdauer über zu bewerten und ihre eigenen Potentiale und Interessen hintenan zu stellen.

In Ihrer Freizeit beschäftigen Sie sich am liebsten mit…

Meiner Familie.

Wo und ich welcher Position arbeiten Sie?

Ich bin selbständige Landschaftsarchitektin und Geschäftsführerin eines Landschaftsarchitekturbüros mit 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

An welchen Projekten arbeiten Sie zurzeit?

Neben den allgemeinen Aufgaben als Büroinhaberin erarbeite ich schwerpunktmäßig Konzepte zur Gestaltung des öffentlichen Raumes von Grünzügen, Parks und Gärten bis hin zu Promenaden, Straßenräumen und Plätzen. Zurzeit arbeite ich an der Planung des Wupperparks in Wuppertal, der Neugestaltung des Stadtparks in Ahlen, der Gestaltung des Willy-Brandt-Platzes in Stolberg und an einem Gestaltungskonzept für die Internationale Gartenausstellung im Ruhrgebiet 2027.

Wie sieht Ihr typischer Arbeitsalltag aus?

Ich koordiniere den Entwurfsprozess und die Projektteams, präsentiere Planungsergebnisse gegenüber Auftraggeberinnen und Auftraggebern, Bürgerinnen und Bürgern und in politischen Gremien, kümmere mich um die Auftragsakquise und schreibe Angebote und Rechnungen.

Welche besonderen Vorkenntnisse, Fähigkeiten und Interessen braucht man für Ihren Beruf?

Begeisterung für das Fach Landschaftsarchitektur, Durchsetzungskraft, entwerferische Fähigkeiten und technisches Verständnis

Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit am meisten?

Die Umsetzung einer Gestaltungsidee in die gebaute Realität.

Wie ist Ihre Erfahrung in einem MINT-Beruf (z. B. hinsichtlich Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen, Work-Life-Balance, Aufstiegschancen)?

Als selbständige Landschaftsarchitektin habe ich keine Chefin und keinen Chef, die oder der mir sagen kann, wann und wie ich welche Aufgaben und Tätigkeiten übernehmen sollte. So kann ich meinen Interessen nachgehen, eigene Schwerpunkte setzen und halte die Selbständigkeit für eine große Chance, berufliche Interessen und Familie zu kombinieren.

Welche beruflichen Ziele haben Sie persönlich für Ihre eigene Karriere?

Gute Landschaftsarchitekturprojekte umsetzen, Freiräume schaffen, in denen sich Menschen aller sozialer Gruppierungen aufhalten, bewegen und begegnen können und einen Beitrag leisten.

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