Julia Melanie
Elektrotechnik
Julia Melanie arbeitet als Sachbearbeiterin bei der Daimler AG. Sie schätzt besonders die flexibeln Arbeitszeiten, die ihr Raum lassen Zeit mit ihrem irischen Pony zu verbringen.
Was und an welcher Hochschule haben Sie studiert?
Universität Stuttgart, Elektro- und Informationstechnik.
Was hat Sie dazu bewogen, dieses Studium zu realisieren? Haben Sie erst eine andere Richtung eingeschlagen?
Mein Vater ist ebenfalls Ingenieur der Elektrotechnik. Ursprünglich hätte mich aber auch Jura interessiert. Die guten Noten in Mathe und Physik haben dann den Ausschlag gegeben, außerdem war das Jahr, das ich mir nach dem Abitur zugestanden hatte herum und ich musste mich entscheiden.
Hatten Sie vor oder während des Studiums bereits praktische Erfahrungen in Form von Nebenjobs, Ferienjobs, Teilnahme am Girls’ Day – Mädchen-Zukunftstag, Praktika, Werkstudentinnentätigkeiten?
Nicht in einem technischen Bereich, ich habe aber anderweitig gejobbt (Verkäuferin) und wusste, dass ich dort nicht alt werden möchte.
Haben Sie ein Auslandsstudium absolviert? Welche Erfahrungen haben Sie dabei gemacht?
Nein, ich habe kein Auslandssemester gemacht, war aber zwischen Abitur und Studium für einige Monate im Ausland. Das war eine supertolle Erfahrung, an die Zeit denke ich immer wieder gerne zurück. Außer der Verbesserung meiner Englischkenntnisse habe ich Leute kennen gelernt, mit denen ich noch heute Kontakt habe. Und aus Irland ein Connemara-Pony mitgebracht, das ich ebenfalls noch heute besitze und sehr liebe.
Welchen Rat würden Sie einer Schülerin mit auf den Weg geben, die überlegt ob sie in einem MINT-Fach studieren soll?
Freunde und Bekannte dazu befragen, Praktika machen, informieren (z.B. im BIZ), und wenn man mit den entsprechenden Schulfächern nicht auf Kriegsfuß steht: Machen! Frau muß keiner Computer-Nerd oder Mathe-Überflieger sein um ein technisches Fach zu studieren.
In Ihrer Freizeit beschäftigen Sie sich am liebsten mit…
REITEN (dem irischen Pony Errislannan Susan) oder Lesen.
Wo arbeiten Sie?
Daimler AG, LKW-Entwicklung, zuständig für Bedienelemente.
An welchen Projekten arbeiten Sie zurzeit und wie dürfen wir uns dieses Arbeitgebiet vorstellen?
Zuletzt habe ich die Schalter für den neuen Actros spezifiziert, mit dem Zulieferer entwickelt und getestet.
Wie sieht Ihr typischer Arbeitsalltag aus?
Per Mail und Telefon aufgetretene Probleme klären und lösen, Tests der Bauteile an meinem Arbeitsplatz oder im Fahrzeug. Hin und wieder Besuche beim Lieferanten oder Test-Fahrten mit dem LKW.
Ist es für eine Frau schwieriger in einem eher männerdominierten Berufsfeld zu arbeiten? Welche Erfahrungen haben Sie diesbezüglich gemacht?
Nur positive. Bis jetzt wurde ich noch nie nicht für voll geworden und viele freuen sich, wenn mal eine Frau dabei ist.
Welche besonderen Vorkenntnisse, Fähigkeiten und Interessen braucht man für dieses Berufsprofil?
Neugier, Einsatzbereitschaft, Spaß am Teamwork, Englischkenntnisse. Grundlagen in Mathematik und Physik, Computerkenntnisse (Word, Excel,…).
Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit am meisten?
Die LKWs.
Sind Sie in Projekten/Maßnahmen aktiv, die es sich zum Ziel gesetzt haben, junge Menschen für MINT zu begeistern? Wenn ja, wie versuchen Sie, dieses Ziel umzusetzen?
Bei Veranstaltungen als MINT-Role Modell teilnehmen. In meinem Umfeld jungen Frauen von meiner spannenden Arbeit berichten. Mitgliedschaft im DIB (deutschen ingenieurinnenbund).
Wie schaffen Sie es, Beruf und Familie zu vereinbaren?
Bis jetzt habe ich keine Kinder. Ich verbringe aber gerne und viel Zeit bei meinem Pferd. Das ist gut möglich, da wir Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit haben. D.h. ich muß im Durchschnitt zwar 35 Stunden pro Woche arbeiten, kann aber jederzeit mal früher gehen oder später kommen oder sogar einen Tag frei nehmen, wenn ich die Zeit dann ein andermal reinhole. Dabei muß ich nur darauf achten, dass ich bei wichtigen Terminen natürlich da bin.
Welche beruflichen Ziele haben Sie persönlich für Ihre eigene Karriere?
Mitarbeiterverantwortung (Teamleiterin, Abteilungsleiterin,…).