Julia

Materialwissenschaften

Porträt Julia

Julia ist Materialwissenschaftlerin. Sie erforscht, wie Papier umweltfreundlich gegen Nässe geschützt werden kann. Ihr Ziel: Zukünftig mehr Plastik durch Papier ersetzen.

Bild Julia mit Laborutensilien

Was und an welcher Hochschule haben Sie studiert?

Ich habe an der TU Darmstadt Materialwissenschaften (Bachelor und Master) studiert.

Was hat Sie dazu bewogen, dieses Studium zu realisieren? Haben Sie erst eine andere Richtung eingeschlagen?

Ich habe mich schon immer für naturwissenschaftliche Phänomene interessiert. In der Schule habe ich Mathe und Physik als Leistungskurse gehabt. Das Studium der Materialwissenschaft bietet Einblicke in jeden Bereich der Naturwissenschaften (Mathe, Physik, Chemie, Bio etc.) und schafft ebenfalls eine Verbindung zu den Ingenieursbereichen (Elektrotechnik, Maschinenbau etc.). Durch diese Schnittstellen ist die Materialwissenschaft etwas für Leute, die sich nicht nur für Physik oder Chemie begeistern, sondern allgemein an Naturwissenschaften interessiert sind.

Haben Sie vor oder während des Studiums bereits praktische Erfahrungen gesammelt?

Ich habe am Girls'Day und dem TU Day der TU Darmstadt teilgenommen.

Wo und in welcher Position arbeiten Sie? An welchen Projekten arbeiten Sie zurzeit?

Ich bin Doktorandin, also wissenschaftliche Mitarbeiterin, im Fachbereich Materialwissenschaften in der Gruppe "Physik der Oberflächen".

Im Prinzip erforsche ich, wie und warum sich Papier so verhält, wenn es nass wird und was man dagegen tun kann. Damit Papier in Zukunft in vielen Bereichen Plastik ersetzen kann, muss Papier natürlich gegen Nässe geschützt werden, damit alle Geräte/Teststreifen etc. auch funktionieren, wenn es regnet oder die Luftfeuchtigkeit hoch ist. Hierzu teste ich verschiedene neuartige Polymere. Die Polymere sollen möglichst dünn auf das Papier aufgetragen werden, damit nicht zu viel Ressourcen verschwendet werden. Weiterhin haben meine Polymere im Gegensatz zu den konventionellen Polymeren, die jetzt schon eingesetzt werden, keine giftigen Verbindungen, die über das Abwasser eine starke Umweltbelastung hervorrufen. Zudem ist der Herstellungsprozess energieeffizienter.

Wie sieht Ihr typischer Arbeitsalltag aus?

Einen richten "Alltag" gibt es bei mir, bis auf meine Arbeitszeiten, nicht. Ich bin an einem Tag mal im Labor und forsche, am anderen Tag bin ich mal im Büro, um meine Daten auszuwerten. Dazu kommen Besprechungen mit Kolleginnen und Kollegen und die Betreuung von Studierenden oder Laborpraktika. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen mit sich. Kein Tag ist wie der andere. Das macht es so spannend.

Welche besonderen Vorkenntnisse, Fähigkeiten und Interessen braucht man für Ihren Beruf?

Um wissenschaftliche Mitarbeiterin zu werden, braucht man ein abgeschlossenes Hochschulstudium. Damit man auch noch die Möglichkeit erhält zu promovieren, also einen Doktortitel zu erwerben, muss das abgeschlossene Hochschulstudium ein Masterabschluss sein. Generell sollte man Interesse daran haben sich Projekten zu widmen, sich in diese einzuarbeiten, diese dann lösungsorientiert zu bearbeiten und anschließend zusammenzuführen. Neugierig sein und das auch zu bleiben ist ein Muss in der Forschung.

Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit am meisten?

Mich fasziniert, dass ich mir jeden Tag immer neue und spannende Dinge selbst erarbeiten kann. Geht man ins Labor und forscht, so kann man Dinge entdecken, die zuvor nicht erforscht wurden.

Wie ist Ihre Erfahrung in einem MINT-Beruf, z. B. hinsichtlich Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen?

Wenn man an der Universität als Doktorandin arbeitet, dann hat man viele Kolleginnen und Kollegen, die im gleichen Alter sind, da eine Forschungsgruppe meist aus mehreren Doktorandinnen und Doktoranden sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besteht. Daher hat man oft Themen, über die man sich austauschen kann.

Welche beruflichen Ziele haben Sie?

Ich würde gerne nach meiner Promotion Unternehmen zu materialwissenschaftlichen/naturwissenschaftlichen Themen beraten.

Welchen Rat würden Sie einer Schülerin mit auf den Weg geben, die überlegt, ob sie ein MINT-Fach studieren soll?

Einfach machen! Egal, was die Freundinnen sonst studieren wollen oder als Ausbildung anstreben. Daran sollte man sich nicht orientieren, da das Studium einem Spaß machen sollte und man sich genau in dem Bereich weiterbilden sollte, der einen interessiert. Man findet durch zahlreiche Einführungsveranstaltungen oder andere Treffen schnell neue Freunde und mit den alten Schulfreunden kann man immer noch in Kontakt bleiben. Da spreche ich aus eigener Erfahrung.

In Ihrer Freizeit beschäftigen Sie sich am liebsten mit…

Ich spiele seit 20 Jahren Handball und das mit Leidenschaft. Das Hobby neben dem Studium war für mich nie ein Problem. Man findet immer noch Zeit für alle möglichen Hobbys mit strukturierter Zeitplanung. Ansonsten koche ich sehr gerne.

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