Nicole

Agrarwissenschaften

Porträt Nicole

Nicole ist Professorin im Bereich der Agrarwissenschaften an der Hochschule Rhein-Waal in Kleve. Sie hat Biologie studiert und sich als Ziel gesetzt, die Entwicklung der Hochschule voranzutreiben und ihre eigene Forschungsgruppe zu gründen.

Was und an welcher Hochschule haben Sie studiert?

Ich habe zunächst an der Heinrich-Heine Universität in Düsseldorf Biologie studiert (Vordiplom). Nach zwei Auslandssemestern habe ich mein Biologiestudium an der Universität Bayreuth fortgesetzt und mit dem Diplom abgeschlossen. Promoviert habe ich dann in Wageningen (Niederlande) im Bereich ‚Production Ecology and Resource Conservation‘ zu einem agrarwissenschaftlichen Thema. Nach mehreren weiteren Stationen im Ausland und in Göttingen bin ich jetzt Professorin im Bereich Agrarwissenschaften an der Hochschule Rhein-Waal.

Was hat Sie dazu bewogen, dieses Studium zu realisieren? Haben Sie erst eine andere Richtung eingeschlagen?

Ich habe mich immer für die Natur um mich herum und für Ökologie interessiert, auch wenn ich das damals nicht so genannt habe. Von daher war das Biostudium meine erste Wahl. Dass ich dann in den landwirtschaftlichen Bereich gekommen bin, hätte ich so zu Studienbeginn nicht gedacht. Es ist aber eine logische Entwicklung, da wir ohne die Landwirtschaft nichts zu essen hätten, die Landwirtschaft von der Natur abhängt und gleichzeitig einen großen Einfluss auf natürliche Vorgänge haben kann. Man denke nur an den Klimawandel.

Hatten Sie vor oder während des Studiums bereits praktische Erfahrungen in Form von Nebenjobs, Ferienjobs, Teilnahme am Girls’ Day – Mädchen-Zukunftstag, Praktika, Werkstudentinnentätigkeiten?

Ja, ich habe vor dem Studium einige Ferienjobs gehabt (u.a. im Krankenhaus) und auch während des Studiums als studentische Hilfskraft gearbeitet und Praktika beim Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie in Wuppertal gemacht.

Haben Sie ein Auslandsstudium absolviert? Welche Erfahrungen haben Sie dabei gemacht?

Ja, ich war ein Jahr in Plymouth, England. Es war eine tolle Erfahrung, ein anderes Land so intensiv kennenlernen zu können. Nach dem Grundstudium in Deutschland, in dem wir hauptsächlich Grundlagenfächer wie Mathe, Physik und Chemie hatten, fand ich es sehr interessant, hier ein Studienprogramm kennenzulernen, in dem man sich viel eher spezialisierte. Das studentische Leben war ganz anders organisiert und ich habe bei vielen Aktivitäten mitgemacht, z.B. als Conservation Volunteer bei Naturschutzprojekten in der Umgebung geholfen.

Welchen Rat würden Sie einer Schülerin mit auf den Weg geben, die überlegt ob sie in einem MINT-Fach studieren soll?

Geh‘ Deinen Weg, nimm die Herausforderungen an, die sich ergeben und versuch Dich über das Studium hinaus zu engagieren (Fremdsprachenkenntnisse, Praktika,…).

In Ihrer Freizeit beschäftigen Sie sich am liebsten mit...

Bewegung an der frischen Luft, Geige spielen, singen, lesen, fotografieren.

Wo arbeiten Sie?

An der Hochschule Rhein-Waal in Kleve (NRW).

In welcher Position arbeiten Sie?

Ich bin Professorin im Bereich Agrarwissenschaften und Prodekanin (Vertreterin des Dekans).

An welchen Projekten arbeiten Sie zurzeit und wie dürfen wir uns dieses Arbeitgebiet vorstellen?

Die Hochschule Rhein-Waal ist erst 2009 gegründet worden und befindet sich noch im Aufbau. Die Mitarbeit daran ist mein zurzeit spannendstes Projekt. Ansonsten beschäftige ich mich mit der effizienten Nutzung von Ressourcen, also z.B. von Nährstoffen, Wasser und Biodiversität in der Landwirtschaft und dem Einfluss der Bewirtschaftung auf Treibhausgasemissionen.

Wie sieht Ihr typischer Arbeitsalltag aus?

Ich verbringe viel Zeit im Hörsaal bei Vorlesungen, im Labor bei Praktika, am Computer oder in Besprechungen. Außerdem reise ich recht viel, um die Hochschule bekannter zu machen, Kooperationen aufzubauen oder an Tagungen teilzunehmen.

Ist es für eine Frau schwieriger in einem eher männerdominierten Berufsfeld zu arbeiten? Welche Erfahrungen haben Sie diesbezüglich gemacht?

Es kann auch ein Vorteil sein: Man wird schneller bekannt. Aber man lernt auch, sich durchzusetzen und mit den Unterschieden, die es bei Männern und Frauen z.B. in der Kommunikation gibt, umzugehen.

Welche besonderen Vorkenntnisse, Fähigkeiten und Interessen braucht man für dieses Berufsprofil?

Für das Bio- oder Agrarstudium sollte man sich zunächst einmal für diese Bereiche interessieren. Man sollte sich auch von Mathe und Chemie nicht abschrecken lassen und bereit sein, sich in neue Gebiete einzuarbeiten. Solide Englischkenntnisse sind im Beruf in vielen Bereichen Voraussetzung, wenn man in die Forschung oder freie Wirtschaft gehen möchte. Speziell als Professorin sollte man noch Lust zu Forschung und Lehre und natürlich auch Kompetenzen in diesen Bereichen mitbringen. Und in allen Bereichen ist es wichtig, dass man mit anderen Menschen gut zusammen arbeiten kann, aber auch die einsame Arbeit vor dem Computer oder im Labor nicht scheut.

Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit am meisten?

Ich arbeite an einem Gebiet, wo jeder mitreden kann und eine Meinung hat: Jeder nutzt die Produkte der Landwirtschaft. Die Entwicklungen hier mitzugestalten fasziniert mich.

Sind Sie in Projekten/Maßnahmen aktiv, die es sich zum Ziel gesetzt haben, junge Menschen für MINT zu begeistern? Wenn ja, wie versuchen Sie, dieses Ziel umzusetzen?

Ich bin als MINT Role Model tätig. Darüber hinaus versuche ich in meiner Lehre und im täglichen Umgang mit jungen Menschen, Begeisterung für MINT, v.a. in meinem Fachgebiet, zu wecken.

Wie schaffen Sie es, Beruf und Familie zu vereinbaren?

Das erfordert gute Planung, Zeitmanagement und Verständnis auf beiden Seiten.

Welche beruflichen Ziele haben Sie persönlich für Ihre eigene Karriere?

Mein erstes Ziel, Professorin zu werden, habe ich erreicht. Jetzt möchte ich hier die Entwicklung der Hochschule vorantreiben und am Aufbau meiner eigenen Forschungsgruppe arbeiten.

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