Polina

Virtual-Reality

Posterausschnitt

Steckbrief: 

  • Name: Polina
  • Jahrgang: 1985
  • Studiengang: Informatik
  • Beruf: Virtual-Reality-Forschung
  • Arbeitgeber: Institut für Informationsmanagement im Ingenieurwesen
  • Was noch? Bücher, Klavier, Autofahren, Katzen
Postermotiv

Polinas Geschichte haben wir als Poster veröffentlicht. Das Poster kann im Materialcenter kostenfrei bestellt werden.

Es gibt so unglaublich viele Studiengänge und Berufe, da fällt die Wahl oft schwer. Warum hast du dich für die Informatik entschieden?

Ich war schon im Gymnasium von Computern fasziniert und wollte mehr darüber wissen. Das, was Zeitungen, Zeitschriften und das damals noch junge Internet für Möglichkeiten boten, reichte mir nicht aus und ich habe mich für ein Studium in dieser Richtung entschlossen. Als Alternative habe ich damals auch überlegt, Psychoanalyse zu studieren. Aber ich bereue meine Entscheidung nicht. Informatik ist ein sehr spannendes und sich ständig weiterentwickelndes Feld. Ich lerne jeden Tag dazu, um am Ball zu bleiben und den Anschluss nicht zu verlieren.

Woran arbeitest du zu Zeit?

Ich bearbeite unterschiedliche Forschungsprojekte. Ein aktuelles Projekt ist ein Virtual-Reality-Fahrsimulator mit einem realen Fahrzeug. Damit können Fahrschülerinnen und -schüler in China das Fahren lernen. Ich entwickle einen intelligenten virtuellen Fahrlehrer, der automatisch Aufgaben generiert und das Fahrverhalten auswertet.

Dann bin ich seit 2010 noch in der Lehre tätig und leite am Institut das Virtual-Reality-Praktikum, an dem mittlerweile 30 Studierende pro Semester teilnehmen. Mit dem Praktikum wird das Ziel verfolgt, Studierende aus unterschiedlichsten Studiengängen zusammenzubringen, um gemeinsam an Projekten zu arbeiten. Hier sind z.B. Virtual-Reality-Anwendungen zu den Themen „Space“, „Smart Living 2050“, Virtuelle Fabriken, Spiele und VR-Interaktionsgeräte wie z.B. ein Datenhandschuh entstanden. Auf YouTube gibt es Videos der Studierenden dazu: www.youtube.com/videos

Was gefällt dir an deiner Arbeit am besten und was am wenigsten?

Bei meiner Lehrtätigkeit macht mir die Arbeit mit den jungen und motivierten Leuten sehr viel Spaß. Es macht mich sehr glücklich, wenn meine Studentinnen und Studenten mit dem Gelernten im Praktikum zufrieden sind und sehen, wie nützlich die erlernten Fähigkeiten und Kenntnisse für ihre berufliche Zukunft sind.

Bei den Forschungsprojekten gibt es zwar ein festgelegtes Ziel oder eine Problemstellung, aber wie ich zum Ziel komme, welche Methoden und Mittel ich aus der Informatik einsetze, kann ich selbst entscheiden und damit experimentieren.  Am Schönsten ist es, wenn ich nach langwierigen Entwicklungen eine funktionierende Lösung finde. Aus vielen kleinen Schritten ergibt sich dann ein Ganzes und man kann der Welt vielleicht neue Erkenntnisse weitergeben.

Auf diesem Weg gibt es oft Frustmomente, aber man darf nie aufgeben und muss einfach weiter machen. Am nächsten Tag sieht alles viel besser aus bzw. habe ich die Lösung plötzlich vor Augen.

Öfter gibt es strenge Abgabefristen, sodass wir manchmal auch Tag und Nacht arbeiten. Diese Probleme gibt es aber in vielen Arbeitsbereichen.

Welche virtuelle Realität würdest du gerne für dich selbst bauen?

Das ist eine sehr gute Frage! Ich würde irgendwas Märchenhaftes und Magisches aufbauen. Mit Hilfe von Interaktionsgeräten für Gestensteuerung kann man z.B. Bewegungen wie eine Magierin machen, dazu Zaubersprüche aufsagen und „zaubern“.

Bist du in deiner Arbeit schon einmal auf eine Sackgasse gestoßen oder hast eine völlig falsche Richtung eingeschlafen?

Das passiert im Forschungsbereich immer wieder, weil man versucht, neue Dinge zu entwickeln, die es nicht gibt oder vorhandene Technologien zu kombinieren, um etwas Neues zu erschaffen. Ob man sich in einer Sackgasse befindet, erkennt man irgendwann von allein oder man wird in Diskussionen mit den Kolleginnen und Kollegen darauf gebracht. Aber Sackgassen sind auch gut, denn aus ihnen lernt man. Das nächste Mal wird die „falsche“ Technologie beim einen Projekt die „richtige“ beim anderen sein. Fazit: Erfahrung sammeln ist das Wichtigste. Fehler und Probleme kann man mit etwas Zeit und Glück immer beheben. 

Warum ist die Informatik wichtig? Was ist der konkrete Nutzen für uns?

Die Informatik ist und wird immer wichtiger. Sie ist heute überall -alles ist digital. Informatik hilft der Menschheit dabei, lästige Aufgaben von Rechnern oder Robotern erledigen zu lassen, sodass wir uns auf das Wesentliche konzentrieren können. Informatik erlaubt uns, schneller zu neuen Erkenntnissen zu gelangen, mehr über unsere Umgebung zu erfahren und - wenn wir über Medizininformatik sprechen- macht sie uns sogar gesünder. Die Frage verdient ein ganzes Buch, wenn man ausführlich antworten will.  

Was rätst du jungen Frauen vor der Berufswahl?

Augen schließen und sich den Traumjob mit allen Details vorzustellen. Wie soll der Arbeitsplatz aussehen, welche Tätigkeiten führe ich aus, wie fühle ich mich dabei, was für Kolleginnen und Kollegen habe ich, was für Kunden betreue ich, etc. Wenn man sich gut dabei fühlt, dann ist es der richtige Job. Die Arbeit muss Spaß machen und die Definition von einen Hobby haben.

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