Ursula

Werkstoffwissenschaften

Porträt Ursula Pfannenmüller

Ursula Pfannenmüller ist Leiterin der Elektronikproduktion bei der Firma Brose am Standort Hallstadt bei Bamberg. Ihre Abteilung fertigt elektronische Steuerungen für Fensterheber, Türsysteme, Heckklappen und Kühlerlüfter.

Studienwahl

Bereits in ihrer Schulzeit interessierte sich Ursula Pfannenmüller für Physik und belegte Physik-Leistungskurs. Nach dem Abitur studierte sie Werkstoffwissenschaften an der Universität Erlangen. Da sie gerne handwerklich arbeitete, war dieses Studium für sie wie geschaffen. Es verbindet nicht nur die Fächer Physik, Chemie und Ingenieurwissenschaften, sondern bietet auch viele Praxisphasen. Das Fachgebiet ist vielfältig und beinhaltet Themen wie Materialanalyse oder Verfahren für die Produktion. Für Werkstoffwissenschaften entschied sie sich nach dem Besuch der Informationstage an der Universität Erlangen. Sie war beeindruckt davon, dass durch mikroskopische Untersuchungen magnetische Bereiche sichtbar gemacht werden können. Daraus lässt sich das Verhalten eines Werkstoffs direkt erklären. Als Vertiefungsgebiet wählte sie Halbleitertechnologie: „Das Verhalten eines Halbleiters durch unterschiedliche Behandlung zu beeinflussen, hat mich richtig begeistert“.

Das erste Highlight ihres beruflichen Werdegangs war ihre Tätigkeit bei der Firma Philips in Nürnberg. Dort war sie als Ingenieurin in der Produktionstechnologie tätig. Fasziniert hat sie, dass in ihrem Beruf nicht nur technische Aspekte wichtig waren, sondern auch die Kommunikation eine wichtige Rolle spielte: „Es machte mir sehr viel Spaß, die Verfahren in der Elektronikproduktion mit zu entwickeln und zu optimieren. Das beinhaltete viel experimentelles Arbeiten, aber im Bereich der Fertigung war auch Kommunikation und Absprache mit den Kollegen/Kolleginnen wichtig.“

Karriere

Ursula Pfannenmüller wollte noch einen Schritt weitergehen und ihr Wissen als Ingenieurin mit Führungsverantwortung koppeln. So absolvierte sie eine Zusatzausbildung zur technischen Betriebswirtin. Ihr Ziel: „Produktionsleiterin.“ Ihre Traumstelle hat sie bei Brose gefunden: „Meine jetzige Aufgabe ist genau das, was ich mir gewünscht habe.“ Sie betont, dass die Gesamtleistung in einem Unternehmen zählt, dass alle an einem Strang ziehen müssen. Nur so können extremes Wachstum aber auch eine Krise erfolgreich gemeistert werden: „Erfolg ist keine Einzelleistung, man braucht Menschen, die mitmachen und sich engagieren. Für mich zählt zu den besonderen Glücksmomenten, wenn wir ein Ziel gemeinsam erreicht haben.“

Dass Frauen auch in männerdominierten Berufen arbeiten, empfindet sie als Selbstverständlichkeit: „Ein Individuum ist viel mehr als sein biologisches Geschlecht.“

Persönliches Statement

Gute Organisation und das Setzen der richtigen Prioritäten sind für Ursula Pfannenmüller besonders bedeutsam. „Entscheidend ist nicht, alles zu 100 Prozent perfekt zu machen, sondern die wichtigen Themen zu identifizieren und diese mit ganzer Kraft zum Erfolg zu führen. “

Ihre Empfehlung für junge Frauen in MINT-Studiengängen lautet: „Mit Mut und Willenskraft ist vieles möglich.“

Dieses Interview wurde geführt im Projekt "MINT-Weibsbilder", ein Teilprojekt des Verbundvorhabens „MINT Role Models – Ein integratives Konzept zur nachhaltigen Steigerung des Anteils von Frauen in MINT-Berufen″. Es wurde im Rahmen des Nationalen Pakts für Frauen in MINT-Berufen „Komm, mach MINT.″ aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

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