Vera
Technomathematik
Vera Schermann entschied sich nach dem Abitur für ein Studium der Technomathematik an der Universität Bremen. Heute arbeitet sie an ihrer Doktorarbeit am Max-Planck-Institut für Meteorologie. In ihrer Freizeit spielt sie gerne Fußball oder Ultimate Frisbee.
Frau Schermann, Sie hatten in der Schule die Leistungskurse Physik und Geschichte...
Stimmt, Mathe hatte ich nur als Grundkurs – und ja, man kann trotzdem Mathematik studieren!
Wie kamen Sie konkret auf die Technomathematik?
Ich habe es in der Schule sehr genossen, völlig unterschiedliche Fächer zu haben. Im Studium der Technomathematik hatte ich zumindest die Möglichkeit, drei Fächer, nämlich Mathematik, Geowissenschaften und Informatik zu kombinieren. Auch gefiel mir die Möglichkeit des Nebenfachs Geowissenschaften, da mich die Gebiete Klimamodellierung und regenerative Energien von Anfang an interessierten.
Haben Sie während Ihres Studiums Auslandserfahrung sammeln können?
Ich war ein Jahr als Erasmus-Studentin in Norwegen und habe viele Erfahrungen für meine persönliche Entwicklung gemacht. Gerade ein Mathematikstudium eignet sich hervorragend, um einen Teil des Studiums in einem anderen Land zu verbringen, denn die Sprache der Mathematik ist universell.
Was machen Sie aktuell?
Ich bin Doktorandin am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg und arbeite auf dem Gebiet der globalen Klimamodellierung. Anhand eines mathematischen Modells simulieren wir das Klima auf der ganzen Erde, das Klima der vergangenen Jahrhunderte und Jahrtausende sowie prognostisch auch das Klima der kommenden Jahrzehnte und Jahrhunderte. Auf der Grundlage solcher Simulationen können dann zum Beispiel der menschliche Einfluss auf die Erwärmung des Klimas und andere interessante Phänomene untersucht werden.
Warum schauen Sie im Rahmen Ihrer Arbeit so häufig in die Wolken?
In unserer Arbeitsgruppe versuchen wir die Wechselwirkungen zwischen Wolken und Klima besser zu verstehen. Dazu werden sowohlDaten von Satelliten und anderen Messinstrumenten ausgewertet als auch Modelle verwendet. Eines unserer Ziele ist die Verbesserung dieser Modelle – zum Beispiel durch eine genauere Repräsentation der Wolken in unserem globalen Klimamodell. Durch diese Arbeit sehe ich die Wolken heute mit anderen Augen.
Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?
Zunächst möchte ich promovieren – und dann werde ich sehen. Ich bin froh, dass mir mein Mathematikstudium die Möglichkeit gibt, relativ entspannt in die Zukunft zu blicken, denn mathematische Kenntnisse sind in vielen Berufen gefragt.